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Karma-Diagnostik

Бесплатный фрагмент - Karma-Diagnostik

Buch 5. Antworten auf Fragen

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Einleitung

Wenn ich vorhabe, ein Buch zu schreiben, verfalle ich jedes Mal in einen krankhaften Zustand. Der vom Schicksal vorgezeich­nete Verlauf der Ereignisse wird unterbrochen und geändert, das Leben gerät außer Kontrolle. Ich bin nervös und gereizt. Dann aber werde ich plötzlich ruhig und gelassen. Und weder Rück­schläge, Misserfolge noch Überraschungen können mich aus der Ruhe bringen. Heute weiß ich, dass dies so sein muss. Je mehr sich die im Buch enthaltenen Informationen verdichten, umso stärker wirken sie auf den Leser und umso größer ist meine Verantwor­tung, sollten sie einen falschen Einfluss haben. Die Qualität der Informationen wird davon bestimmt, wie sehr ich der Liebe und Gott nahe und von anderen menschlichen Werten, vor allem Geis­teswerten, unabhängig bin. Liebe darf weder nach Geld noch nach Idealen streben. Je mehr der Mensch bei Unglück und Krankheit leidet und je weniger er sich ihnen unterwirft, stattdessen zu Gott strebt und die Liebe zu ihm bewahrt und stärkt, umso reiner wird seine Seele. Jeder von uns beschreitet irgendwie diesen Weg. Und Reinheit der Seele wird hierbei nicht von der Menge und Intensi­tät quälender Leiden, so-ndern von der Konzentration auf göttliche Liebe und dem Grad des Strebens nach ihr bestimmt.

Der Umfang der Informationen nimmt zu, je weiter ich auf meinem Weg voranschreite. Und sie verdichten sich auch immer mehr. Ähnlich lautende Sätze erlangen tieferen Sinn. Dies gestat­tet dem Leser des Buchs, sich immer umfassender zu ändern. Ich werde oft gefragt, wie lange positive Änderungen nach Konsul­tationen bei mir oder nach der Lektüre meiner Bücher vorhalten. Meine Antwort lautet stets: “Wenn sich Ihr Charakter ändert, vergeht die Krankheit. Je grundlegender sich der Charakter ändert, umso gesünder werden Sie.”

Das Buch hat den Titel “Antworten auf Fragen”, doch wahr­scheinlich erhalten viele keine Antwort auf das, was sie gerade be­wegt. Die Leser sollten verstehen, dass es nicht vorrangig um die konkrete Frage und die konkrete Antwort geht. Der Weg der Ge­nesung ist der Weg zu Gott. Und hier sind Gefühle wichtiger als Gedanken. Wenn der Mensch sich nicht darauf konzentriert, den richtigen Weg zu finden, sondern nur sein Bewusstsein zufrieden stellen will, dann kann das einen entgegengesetzten Effekt haben. Manche Fragen im Buch wiederholen sich. Ich beantworte Fragen, die mir aus dem Auditorium gestellt worden sind. Und ich antworte in erster Linie dem konkreten Fragesteller. Zehn Per­sonen schicken mir eine gleichlautende Frage, und ich gebe zehn unterschiedlich formulierte Antworten, denn wenn ich antworte, orientiere ich mich vor allem auf den Fragesteller und nicht auf die Frage selbst. Dieser Hinweis soll dazu dienen, meine Ausfüh-

rungen besser zu verstehen.


Unsere ganze Sippe ist von Unglück, Pech und Krankheiten verfolgt. In den Familien herrschen weder Liebe noch Eintracht. Was ich auch unternommen habe, alles zer­schlägt sich, ich kann es nicht zu Ende führen. Ich habe versucht, aus bitterer Not heraus etwas hinzuzuverdie­nen, doch immer wieder bin ich betrogen worden. Auf der Arbeit werden Stellen abgebaut, mir droht Entlassung. Neulich hat meine Mutter einen Unheilbringer in ihrem Kissen gefunden. Ich habe diesen unter Beachtung magi­scher Rituale vernichtet. Ich verzeihe dem Menschen, der diesen untergeschoben hat, und bitte Gott und die Men­schen um Vergebung, was auch immer Böses ich getan habe.

Helfen Sie bitte, damit allen meinen Angehörigen wieder Gesundheit, Frieden und Glück beschieden ist.


Früher hätte ich der Fragestellerin nach Betrachtung ihrer Feldstrukturen gesagt, dass auf ihrer Sippe ein Fluch ruht. Ich will sagen, wie ich dies heute sehe. Bei der Frau sind die Strukturen, die mit den Kindern, Enkeln und Urenkeln verbunden sind, de­formiert. Die Ursache liegt in ihren drei früheren Leben sowie bei der Mutter, der Großmutter und der Urgroßmutter. Neben der di­rekten Betrachtung des Energiefelds verwende ich, um die Lage umfassender zu bewerten, noch quantitative Parameter, die ich hier nennen möchte.

Die Orientierung auf Fähigkeiten übersteigt bei ihr dreimal den kritischen Wert. Die Abhängigkeit von Prinzipien und Idealen — zweimal. Nach meiner Wertung bedeutet das: Die Fähigkeiten sind mit 300 Einheiten, die Zukunft mit 200 Einheiten blockiert.

Je mehr der Mensch von einem bestimmten menschlichen Wert abhängig ist, umso stärker wird für ihn der Besitz dieses Werts blockiert. Wird das kritische Niveau überschritten, ver­liert er periodisch diesen Wert, beim Überschreiten des kritischen Niveaus ist für ihn der Besitz dieses Werts mit Unglücksfällen, Krankheit und Tod verbunden.

Die verstärkte Abhängigkeit von Fähigkeiten, Intellekt und glücklichem Schicksal nennt sich “Selbstsucht”. Verstärkte Ab­hängigkeit zeigt sich vor allem darin, dass man den Verlust dessen, was man hat, nicht akzeptiert. Erste Zeichen von Selbstsucht kom­men darin zum Ausdruck, dass man sich verstärkt auf Geisteswer­te der ersten Ebene, d. h. Fähigkeiten, Intellekt und Wohlergehen, orientiert und davon abhängig ist. Umfassender und deutlicher äußert sich dies bei verstärkter Abhängigkeit von Prinzipien, Ide­alen, Plänen und Hoffnungen. Je bedeutsamer und maßgebender die menschlichen Werte sind, von denen ich abhängig bin, umso größere Vergehen gegen die Liebe können mir unterlaufen.

Wie lässt sich diese Situation mit einfachen Worten beschreiben?

Das persönliche Karma fällt gewöhnlich mit dem Karma der Eltern zusammen. Wenn in früheren Leben die Liebe getötet wur­de, dann hat gewöhnlich auch ein Vorfahre ein ähnliches Verbre­chen begangen. Je schwerer das Vergehen gegen die Liebe war, umso länger trägt es der Mensch in sich. Das Ausmaß des Ver­brechens bestimmt, wie sehr die Seelen der Nachkommen unrein sein werden und wie sehr der Mensch in seinen späteren Leben für seine Verbrechen verantwortlich sein wird. Durch Krankheiten und Unglück reinigt er vor allem sein Karma und nicht das seiner Kinder und Enkelkinder.

Die Urgroßmutter dieser Frau hat, nach meinen Informati­onen zu urteilen, ein Verbrechen gegen die Liebe begangen. Die Ursache lag in der Selbstsucht, d.h. sie rettete nicht die Liebe in ihrer Seele, sondern ihre Prinzipien, ihren Eigennutz, ihre Ideale. Der Fluch, der auf der Sippe ruht, kommt in unterbewusster er­höhter Aggression gegen die Menschen zum Ausdruck. Denn Ag­gression gegen die Liebe schlägt immer in Aggression gegen die Welt und die Menschen um. So wie ich innerlich gegenüber der Welt aggressiv bin, so verhält sich die Welt mir gegenüber aggres­siv. Menschen mit gesteigerter innerer Selbstsucht ziehen auch Krankheiten und Unglück an. Und wie paradox es auch klingt, die zahlreichen Misserfolge, Krankheiten, Unglücksfälle und Ver­wünschungen helfen den Angehörigen dieser Sippe zu überleben. All dies trägt dazu bei, die Abhängigkeit von menschlichen Wer­ten zu verringern. Dadurch nimmt das Streben zur Liebe und zu Gott zu. Und diese Sippe kann überleben.

Was ist in dieser Situation zu tun? Vor allem muss man in sich das Streben zur Liebe und zu Gott erziehen und diesen Impuls jeden Tag verstärken. Wenn Sie dann diesen Saal verlassen, sehen Sie in jedem Menschen, der Ihnen begegnet, das Göttliche. In je­der Lage, in die Sie hineingeraten, müssen Sie die Offenbarung des Göttlichen sehen. Je mehr Sie die höhere, Ihnen gegenwärtig wenn auch noch nicht verständliche Logik des Göttlichen sehen, desto weniger werden Sie von der menschlichen Logik abhängen. Je mehr Sie sich für die Liebe öffnen, umso weniger werden Sie vom Bewusstsein abhängen. Denn Gott ist die Liebe, und der Mensch ist das Bewusstsein. Erinnern Sie sich an alle Menschen, von denen Sie in Ihrem Leben beleidigt wurden, und verzeihen Sie Ihnen. Verstehen und fühlen Sie, dass diese damit nichts zu tun hatten. Durch die Demütigung des Menschlichen in Ihrer Seele haben Sie das Göttliche gerettet. Erinnern Sie sich an alle Mo­mente, in denen Sie die Liebe in den Seelen anderer Menschen unterdrückt haben ­durch Verurteilung, Verachtung und Unzu­friedenheit. Und durchleben Sie jede Situation erneut, wobei Sie sich von Liebe leiten lassen. Gehen Sie dies unvoreingenommen Dutzende und Hunderte Mal durch, bis Sie fühlen: “Sollte sich diese Situation nochmals ergeben, dann werden ich diese als voll­kommen anderer Mensch bestehen.” Beten Sie für Ihre Kinder, Enkel und Urenkel, dass diese die Liebe zu Gott bewahren und nicht nach Schuldigen suchen, wie bitter auch immer der Verzicht auf menschliche Werte sein mag.

Sie müssen begreifen ­wenn Sie sich innerlich nicht ändern, wird Ihnen das Gebet nicht helfen. Ändern muss man auch seine Reflexe. Das ist nur zu Beginn schwierig, doch wenn Sie beschlossen haben, sich definitiv zu ändern, wird das Ergebnis dauerhaft sein. Sehr vielen Patienten konnte ich nur deshalb nicht helfen, weil sie nur solange bereit waren, an sich selbst zu arbeiten, wie sie krank und unglücklich waren, d.h. sie beteten und versuchten sich zu verändern, um gesund zu werden und Beschwerden los­zuwerden. Wir ändern uns, um Gott näher zu kommen, und nicht, um mehr menschliche Werte zu erlangen. Die kommen später von allein. Je weniger ich von menschlichem Glück abhänge, umso mehr kann ich davon haben.

Und nun zum Körper. Da Selbstsucht die Überbewertung des Körpers und des von ihm abhängigen Bewusstseins ist, ist eine regelmäßige Einschränkung der Ernährung, der Lebensweise und Kommunikation angebracht. Eine Hemmung des Bewusstseins erfolgt, wenn der Mensch darauf verzichtet, Ereignisse zu kriti­sieren und zu bewerten. Rhythmische Musik und rhythmischer Tanz wirken ebenfalls bewusstseinshemmend. Der Aufenthalt im Wasser ruft in uns Erinnerungen an die Schwangerschaft und die Phase hervor, als alles Leben noch im Weltmeer existierte. Unsere Gefühle sind daher aktiver, während das Bewusstsein träger ist. Durch länger als eine halbe Stunde dauernde gemächliche rhyth­mische Gehbewegungen wird das Bewusstsein ausgebremst.

Nicht von ungefähr haben die Pilger ihre Reise zu Fuß zu­rückgelegt. Jeder Gedanke und jeder nicht überwundene Stress hält unsere Muskeln in Anspannung. Daher sind autogenes Trai­ning, bei dem der Mensch das Nachtrauern der Vergangenheit, die Angst vor der Zukunft und die Ablehnung der Gegenwart vergisst, sowie vollständige Entspannung der Muskeln sehr nützlich.

Abwechslungsreiche Ernährung entzieht ebenso wie wech­selnde Lebensweise dem Körper viel Kraft. Daher gilt: Je einfa­cher und monotoner Ihre Ernährung und Lebensweise sind, umso mehr Kraft werden Sie für die Arbeit an sich haben.

Und noch ein sehr wichtiger Aspekt. Viele sind bereit, eine erlittene Kränkung neunundneunzig Personen zu verzeihen, doch dem hundertsten Beleidiger verzeihen sie nicht. Jede Arbeit an sich ist in diesem Fall nutzlos. Wenn Sie verzeihen, dann müssen Sie allen verzeihen. Wenn Sie beschlossen haben, sich zu ändern, dann muss dieser Entschluss unumkehrbar sein. Und wenn Sie schon diesen Weg eingeschlagen haben, dann erwarten Sie nicht bereits am nächsten Tag das Glück. Es kann auch umgekehrt sein. Alles Dunkle, was in der Seele war, beginnt nach außen zu drin­gen, es können radikale Umbrüche sowohl auf physischer als auch moralischer Ebene beginnen. Sie haben dann das Gefühl, dass die Restbestände von Glück, die Ihnen noch verblieben waren, abhan­den kommen. Sie müssen eines verstehen ­als Sie beschlossen, für die Stärkung des Göttlichen in Ihrer Seele zu leben, wurden Sie glücklich, und dieses Glück kann Ihnen niemand nehmen und nie genommen werden. Das wahre Glück ist niemals äußerlich, denn alles, was wir nach außen hin besitzen, verlieren wir. Die Ge­fühle der Freude und Liebe, die wir in der Seele tragen, bereiten uns wahres Glück und entstehen aus Liebe zu Gott. Je mehr der Mensch in seiner Seele Liebe und Freude bewahrt, umso leichter fällt es ihm, in allem den Ursprung zu sehen. Und je mehr wir Gott in allem fühlen, umso glücklicher sind wir.

Früher unterteilten sich die Menschen in zwei Kategori­ en. Zur ersten Kategorie zählten jene, die nur die Umwelt sahen und versuchten, sie zu verändern, und immer mehr von Hass und Aggression erfüllt wurden. Denn als sie gegen den anderen Men­schen kämpften, kämpften sie gegen die Welt, von der jener ein Teil war, gegen das Universum, von der die Welt ein Teil war, und letztendlich gegen Gott. Die zweite, wesentlich kleinere Katego­rie waren jene, die Gott in allem sahen und deshalb weder gegen die Welt noch gegen das Universum und die Menschen kämpfen wollten. Und die von diesen Schwachen und Schutzlosen geschaf­fene Weltanschauung rettete Beharrlichen und Standhaften, wenn sie sich diese Philosophie zumindest teilweise zu eigen machen konnten, das Leben. Jeder Mensch im Universum trägt den Ur­sprung in sich und ist mit ihm verbunden. Jeder Mensch trägt in seiner Seele Gott und ist Teil von ihm. Auf der feinen Feldebene, die über die Grenzen von Materie, Raum und Zeit hinausreicht, ist jeder Mensch Gott.

Solange wir die physische Hülle und das mit ihr verbundene Bewusstsein haben, werden wir immer mit zweierlei Logik leben­der göttlichen Logik, die über die Grenzen von Körper und Be­wusstsein hinausgeht, und der menschlichen Logik, die in ihrem Rahmen bleibt. Diese beiden Arten von Logik sind in gewissem Grad immer miteinander verflochten, nur äußerlich scheinen sie vollkommen entgegengesetzt zu sein, wie z. B. Wissenschaft und Religion, Idealismus und Realismus.

Je stärker beide im menschlichen Bewusstsein Platz finden, umso höher ist das Entwicklungsniveau der Gesellschaft. Heute nähert sich die Menschheit einer vollkommen neuen Etappe, ei­ner neuen Weltanschauung und einem neuen Denken. In diesem Denken müssen gleichzeitig beide Formen der Logik existieren, die einander nicht ausschließen, sondern ergänzen. Und dann ist es möglich, gegen den anderen Menschen und die Situation zu kämpfen, ohne ihnen gegenüber Hass zu empfinden, sondern die Liebe zu bewahren, zu mehren und in jeder Situation immer mehr das Göttliche zu sehen. Das Menschliche beginnt mit dem Gött­lichen. Je mehr wir zum Ersten streben, umso mehr werden wir vom Zweiten haben.

Unser Körper ist eine stabile Informationsstruktur. Es gibt zwei Arten von Informationen:

1. Die göttliche Information: Sie reicht über die Grenzen von Raum, Zeit und Materie hinaus. Wir erhalten sie über das Gefühl der Liebe.

2. Die menschliche Information: Sie ist wie die ökumeni­sche Information definitiv konstruiert, d.h. in bestimmter Weise an Raum und Zeit orientiert. Information ist ein Vektorbegriff. Je dichter die neue Information, umso höher ist das Destabilisie­rungsniveau der Informationsgruppierung. Mit einfachen Worten gesagt: Für den unvorbereiteten Menschen kann die neue Infor­mation gefährlich sein. Deshalb erlitten die Überbringer neuer.

Informationen gewöhnlich ein trauriges Schicksal. Doch neue In­formation wird nicht nur über einen anderen Menschen vermittelt. Jede Destabilisierung von Körper und Geist ist eine Auseinander­setzung mit neuer Information. Deshalb waren diejenigen, die oft krank gewesen waren, im Leben viel Unglück erfahren, zwischen Leben und Tod geschwebt und geistige und physische Qualen er­litten hatten, weiser als jene, die das nicht durchgemacht hatten. Wenn menschliche Werte nicht gefährdet sind, trägt dies zur Stei­gerung der Selbstsucht bei. Für einen solchen Menschen ist neue Information nur schwer vermittelbar.

Vor mir saß eine Patientin und blickte mich erwartungsvoll an.


“Haben Sie alle vier Bücher gelesen?”, fragte ich.

“Ja, alle”, antwortete sie.

“Nicht die Plagiate, meine Bücher?”

“Diese nicht, ich kann Fälschungen schon erkennen.”

“Dann sage ich Ihnen, was ich sehe und denke. Sie werden mich sofort verstehen. Ihre Ururgroßmutter ließ im fünften oder sechsten Monat abtreiben. Aus reiner Selbstsucht. Damit eine Frau ein gesundes Kind zur Welt bringt, muss sie ihm einen Im­puls des Strebens nach Göttlichem geben. Dies geschieht einfach. Man muss die Liebe bewahren, wenn alles Menschliche ernied­rigt wird. Jede Frau muss vor der Empfängnis oder während der Schwangerschaft die Prüfung bestehen, die Liebe unter Verzicht auf menschliche Werte zu bewahren. Der Verzicht, die geringere Wertschätzung alles Menschlichen, d.h. die Reinigung der See­le, erfolgt durch ungerechtfertigte Kränkungen oder Untreue des Ehemanns, Verschlimmerung der Situation, Zerstörung von Ide­alen und Hoffnungen, Krankheiten und Leiden. Und wenn die Frau nicht nach Schuldigen sucht, die Welt und die Menschen so nimmt, wie sie sind, in allem den göttlichen Willen sieht und be­müht ist, die göttliche Liebe zu wahren, d.h. von nichts abhängig ist, dann wird sie gesunde Nachkommen zur Welt bringen. Wenn sie aber ihre Selbstsucht, Prinzipien und Ideale durchsetzt und dabei die Liebe zerstört, dann ist dies ein starker Impuls, nach dem Menschlichen zu streben und das Göttliche aufzugeben. Das ist die Tendenz für den Verfall der Sippe. Hellseher sagen in diesem Fall, dass auf der Sippe ein Fluch ruht. Den Nachkommen dieser Frau sind weder Gesundheit noch ein glückliches Schicksal be­schieden. Sie bekommen ihr Leben nicht in den Griff, d.h. für sie ist die Voraussetzung zum Überleben, dass sie die menschlichen Werte, die sie unterbewusst zum Ziel und Sinn des Lebens ma­chen, periodisch verlieren. Es kommen auch Geisteswerte abhan­den, was durch den Verlust von Fähigkeiten, psychische Krank­heiten, Drogensucht, Trunksucht, kriminelles oder unmoralisches Verhalten zum Ausdruck kommen kann.

“Sie”, sagte ich zu der Patientin, “weisen die gleiche Tendenz der verstärkten Abhängigkeit von Fähigkeiten und Intellekt, von Prinzipien und Idealen, vom geliebten Menschen auf. Ihre Ur­urgroßmutter, und somit auch Sie, haben in früheren Leben den geliebten Menschen angebetet und das Menschliche in ihm mehr als das Göttliche geliebt. Und als die Reinigung stattfand, haben weder Sie noch Ihre Vorfahren diese empfangen. Ihre innere Ab­hängigkeit von Fähigkeiten und Prinzipien ist groß, übersteigt mehrfach das gefährliche Niveau. Dies bedeutet automatisch, dass übersteigerte Ansprüche an Nahestehende gestellt werden und die Bereitschaft fehlt, die traumatisierende Situation zu akzeptieren. Sie suchen ständig die Schuld entweder bei anderen oder bei sich. Dies alles wirkt sich negativ auf Ihr Kind aus, deshalb sind Sie heute zu mir gekommen.”

“Sagen Sie, was ist göttliche Liebe?”, fragte mich überra­schend die Frau.

“Das ist Liebe, die von nichts abhängig ist. Wenn Sie jeman­den bisher geliebt haben, dann lieben Sie ihn auch weiter, egal was geschieht ­ob der Mensch nun klug oder dumm, edelmütig oder nichtsnutzig, gealtert, unansehnlich und ein Pflegefall geworden ist, Sie verraten und im Stich gelassen hat. Die göttliche Liebe sieht den geliebten Menschen und die ganze Welt als Möglichkeit,

Liebe zu ihm zu bekunden.”

Ich sprach weiter, doch ich sah, dass die Frau etwas bedrückte.

“Damit Sie sich leichter ändern können, müssen Sie vor allem die Aggression gegen Männer abbauen. Ihr in der Vergangen­heit gehegter Groll gegen einen Mann attackiert mich gegenwär­tig, und daher können Sie das, was ich Ihnen sage, nur schwer verstehen und aufnehmen.”

“Was muss ich denn tun?”, fragte die Frau beunruhigt.

Ich seufzte nur und blickte sie an. Sie hatte die vier Bücher gelesen, doch offenbar überhaupt nichts begriffen. Ich verstand, dass die Ursache nicht bei ihr, sondern bei der sie prägenden Ten­denz lag. An dieser Stelle erhebt sich die Frage: Wieso versteht ein Mensch, nachdem er die vier Bücher gelesen hat, nicht die elementaren Dinge? Und erneut komme ich zu einem einfachen Schluss: Wenn die Gefühle nicht bereit sind, die Informationen zu empfangen, lassen sie nicht zu, dass das Bewusstsein sie auf­nimmt.

Ich erinnere mich, wie eine Frau mit einem von Geburt an schwerkranken Kind zur Sprechstunde kam. Sie hatte, wie sie sag­te, drei meiner Bücher gelesen. Danach hatte sie starke Schmer­zen im ganzen Körper gespürt. “Sie waren so heftig, besonders im Nabelbereich, dass ich vor Schmerz geheult habe”, sagte die Pa­tientin und legte die Hand auf diese Stelle. “Sie waren stärker als die Geburtswehen, hielten zwei Monate an. Ich wurde davon fast wahnsinnig und wusste nicht, was ich tun sollte. Dann begann ich zu schreien:,Lieber Gott, vergib mir, dass ich in früheren Leben die Liebe getötet habe, vergib mir alle meine Sünden in früheren Leben!” Und die Schmerzen ließen sofort nach und hörten allmäh­lich ganz auf.”

Das bestätigt meine These: Je geringer im Unterbewusstsein die Liebe zu Gott, umso schwächer ist der Halt, wenn grundlegen­de innere Änderungen erfolgen, und umso schwerer und schmerz­hafter verlaufen diese Änderungen.

Mir wurde von einer Frau berichtet, die versucht hatte, meine Bücher zu lesen, aber nicht dazu in der Lage gewesen war. “Es war, als ob man mir Sand in die Augen gestreut hätte”, wunderte sie sich. “Ich konnte einfach nicht lesen.” Sie besaß akademische Bildung, stellte aber hohe Ansprüche an die Menschen und die Umwelt. Alles, was sich um sie ereignete, beurteilte sie hart und einseitig. Nach gewisser Zeit lautete die Diagnose der Ärzte, dass sie keine Überlebenschance hätte. Sie begann erneut, meine Bü­cher zu lesen, und diesmal gelang es ihr ohne größere Schwierig­keiten. Den ersten Schritt hatte sie getan, doch den zweiten konnte sie nicht tun. “Nun gut”, sagte sie, “die Bücher habe ich gelesen, mit einigen Dingen bin ich einverstanden. Aber warum soll ich ei­nem Schuft oder Taugenichts, der mich beleidigt hat, verzeihen?”

Ich versuchte einer Frau zu erklären, was sie tun muss, um ihrem Kind zu helfen.

“Lassen Sie Ihr Leben an sich vorbeiziehen und ändern Sie Ihre Haltung zu dem, was geschehen ist. Gehen Sie jede Situation ehrlich durch. Nehmen Sie die Demütigung menschlicher Werte als Rettung des Göttlichen in Ihrer Seele hin.”

Sie dachte konzentriert nach, dann sagte sie zögernd: “Bereits bevor ich Ihre Bücher gelesen habe, habe ich versucht, mich ir­gendwie zu ändern. Jetzt bin ich ein vollkommen anderer Mensch als vor zwanzig, dreißig Jahren. Warum aber ist alles trotzdem so schlimm?”

“Ihr richtiges Verhalten jetzt wird Ihnen in zehn bis fünfzehn Jahren angerechnet”, sagte ich ihr. “Doch das, was Sie in der Ju­gend getan haben, wird Ihnen und Ihrem Kind gegenwärtig vergolten.”

Ich hatte eine Patientin, die mich zweimal konsultiert, bevor sie dann an einem fünftägigen Seminar teilnahm. Ich hätte eine übliche Sprechstunde abhalten können, beschloss aber, zuvor an fünf Tagen Vorträge zu halten, damit die Patienten lernen, selb­ständig zu arbeiten. Ich hielt Vorträge und diagnostizierte die Zu­hörer des Seminars, um zu sehen, wie die Änderungen erfolgten.

25 bis 30 Prozent der Teilnehmer erschienen zur Sprechstunde be­reits geheilt. Diese Frau erhielt nach dem Seminar zusätzlich noch Videokassetten mit Aufzeichnungen. Als ich nach einiger Zeit ihr Energiefeld betrachtete und sagte, dass es schlimm um sie stehen würde, war sie schockiert.

“Aber ich habe mich doch vollkommen geändert, ich bin ein vollkommen anderer Mensch geworden”, sagte sie.

“Haben Sie denn Ihre Vergangenheit aufgearbeitet? Sind Sie Ihre Jugend erneut Dutzende Male durchgegangen?”

Sie zuckte nur verwundert mit den Schultern.

“Nein, ich dachte nicht, dass das so notwendig ist.”

“Also, ich wiederhole noch einmal”, sagte ich zu ihr. “Je mehr Göttliches in Ihrer Seele ist, je weniger Ihre Liebe vom Mensch­lichen abhängt, umso leichter fällt es Ihnen zu verstehen, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eins sind und die Vergan­genheit nirgendwohin verschwunden ist; sie ist hier, gegenwärtig und hat Sie fest im Griff. Um die Gegenwart und die Zukunft zu ändern, müssen Sie Ihre Haltung zur Vergangenheit ändern. Dann werden Sie Erfolg haben.”

Ich betrachtete die Patientin und versuchte, die Ergebnisse meiner Erklärungen einzuschätzen. Bis dahin waren sie kläglich.

Die Frau stellte eine weitere Frage:

“Sagen Sie, können Sie meinem Kind nicht durch Fernbe­handlung des Energiefelds helfen?”

Ich entspannte mich und blickte entnervt zu Boden. Das war für mich einfach unfassbar. Hatte sie mir überhaupt zugehört? Vielleicht hatte sie meine Bücher gar nicht gelesen? Und hatte ge­logen, um in meine Sprechstunde zu gelangen? In der Hoffnung, dass ich für sie arbeiten und alles tun würde? Seltsam. Ich unter­nahm noch einen Versuch.

“Die Ferneinwirkung auf Ihr Kind erfolgt, wenn ich mit Ih­nen spreche. Und sie ist umso stärker, je stärker Sie sich dabei än­dern. Doch wenn ich hier nur einfach sitze und in Fernbehandlung Energie übertrage, dann bewirkt dies nur eine zeitweilige Besse-

rung. In Ihrem Fall hilft das nicht.”

“Gut, aber kann ich äußere notwendige Handlungen vorneh­men, um mein Kind zu retten?”

“Sie können und müssen. Doch Sie müssen vor allem begrei­fen, dass dies eine allzu schwache Hilfe ist, trotz aller äußeren Effektivität. Sie können Ihrem Kind weit mehr helfen, wenn es Ihnen gelingt, sich innerlich zu ändern. Je mehr Sie sich definitiv ändern und für Ihre Sippe, für sich und die Nachkommen beten, umso mehr werden Ihre äußeren Handlungen einen positiven Ef­fekt haben.”

“Aber werden meine Kräfte reichen?”, fragte sie klagend und erschrocken.

Ich zuckte mit den Schultern und sah ihr in die Augen. “Gott erlegt keine Prüfungen auf, denen man nicht gewachsen ist.”

“Sagen Sie, wie muss man beten? Wie muss man Gott um Vergebung bitten?”

“Stellen Sie sich vor, dass Ihnen jemand helfen wollte. Für Ihre Rettung waren harte Maßnahmen erforderlich, doch Sie ha­ben das nicht verstanden und nicht akzeptiert. Aber nachdem Sie das begriffen haben, gehen Sie zu diesem Menschen und bitten ihn offen und ehrlich mit eigenen Worten um Verzeihung. Wenden Sie sich ebenso an Gott und bitten Sie um Vergebung. Ohne das Göttliche in der Seele stirbt das Menschliche. Durch Demütigung und Entzug menschlicher Werte hat Gott Ihre Seele gerettet, aber Sie haben das nicht verstanden und nicht akzeptiert. Deshalb bit­ten Sie um Vergebung.”

“Und wie muss man sein Leben überprüfen?”

“Durchleben sie es einfach erneut und wiederholen Sie:,Mein Gott, Dein Wille geschehe!” Die Reinigung beginnt damit, dass in allem, was geschieht, das Göttliche gesehen wird. Dann begreifen Sie, dass es nicht menschlicher Wille gewesen ist, wenn sie je­mand beleidigt, verraten oder gedemütigt hat. Es ist Gott, der Ihr wahres, ewiges, Ich’ rettet und heilt, wenn es beginnt, übermäßig zu werden und von menschlichen Werten abzuhängen. Wenn Sie begreifen, dass es keine Schuldigen gibt, dann werden Sie nicht aggressiv, und ohne Aggression gibt es auch keine Krankheiten.” Nachdem die Frau gegangen war, grübelte ich, wieso einige Menschen die Informationen schnell erfassen, nachdem sie ein Buch gelesen oder eine Videokassette gesehen haben, und umge­hend gesund werden, warum aber andererseits viele, selbst nach­dem sie alle meine Bücher gelesen haben und in meiner Sprech­stunde gewesen sind, oft nicht den Sinn meiner Worte verstehen. Vielleicht hindert sie daran ihr Charakter und die fehlende Bereit­schaft, anderen zu verzeihen? Vielleicht ist es die allzu feste, im Verlauf von Jahren erworbene falsche Orientierung? Vielleicht ein Mangel an Information? Während des Umgangs mit meinen Pa­tienten kam ich zu der Überzeugung, dass sich der Mensch etwas Neues am besten dann aneignet, wenn er Fragen stellt. Und der Gedanke, unbedingt ein Buch zu schreiben, in dem Fragen beantwortet werden, wurde immer nachdrücklicher.

Ich hatte den Lesern versprochen, dieses Buch bis Herbst 1997 zu beenden. Doch die Monate vergingen, ein halbes Jahr war vorbei, während ich innerlich noch immer nicht bereit war, mit dem Schreiben zu beginnen. So verging genau ein Jahr. Und erst zu diesem Zeitpunkt spürte ich, dass ich dazu bereit war. Die Nie­derschrift des Buchs ging sehr schnell vonstatten. Während ich an dem zweiten Buch drei Jahre geschrieben hatte, waren es bei dem vierten Buch drei Monate gewesen. Doch ich verstehe: Wenn das Buch nicht zu einem einheitlichen Organismus geworden wäre, nicht eine gewisse innere Unabhängigkeit von mir erlangt hätte, dann wäre das kein neues Buch, sondern eine Wiederholung der vorangegangenen Bücher geworden. Das Material lag seit einem Jahr vor, doch es war irgendwie nicht erfasst und gebündelt. In letzter Zeit habe ich begriffen, wie notwendig dieses fünfte Buch ist.

Was für mich seit langem überwundene und unwesentliche Kleinigkeiten sind, erwies sich für viele als unüberwindbare Barriere, die es nicht gestattete, gesund zu werden und zu überleben.

Ich führe nun einige Beispiele an.

Eine Frau war in meiner Sprechstunde. Sie arbeitete seit eini­gen Stunden an sich. Ich betrachtete ihr Energiefeld. Das Ergebnis war gleich null.

“Wie haben Sie gebetet?”, fragte ich. Sie rang die Hände:

“Ich habe mich an Gott gewandt und gebeten, dass mir und den Nachkommen alle Sünden vergeben werden.”

“Sie müssen verstehen”, sagte ich, “dass Sie hier nicht in einer chemischen Reinigung sind, in der man gegen ein gewis­ses Entgelt alle, Flecken’ entfernt. Sie haben sich in Ihrem Le­ben falsch verhalten und beziehen dazu eine falsche Haltung. Sie waren Gott, der Liebe und den Menschen gegenüber aggressiv. Und nun bitten Sie Gott dafür um Vergebung. Sie müssen fühlen, dass man sich so, wie Sie sich früher zur Welt verhalten haben, nicht verhalten darf. Das Gebet ist das Mittel dafür, sich zu än­dern. Wir sagen uns von allem Menschlichen los und streben zu Gott, der nicht nur irgendwo dort draußen, sondern auch in uns ist, und je mehr wir zu ihm streben, umso mehr Göttliches tragen wir in unserer Seele. Die Zunahme des Göttlichen in der Seele ist das allergrößte Glück überhaupt. Und das Allerschwerste, was es im Leben geben kann, ist die Wahrung der Liebe zu Gott, wenn alles zerbricht, woran unsere Seele hängt.

Jeder Mensch hat seine Vorstellung von Glück. Aber etwas muss doch alle Menschen bei diesem Begriff einen. Dabei ist alles sehr einfach. Der Mensch empfindet dann Glück, wenn die Liebe in der Seele zunimmt.

Es gibt Vorgänge, die die Psychologie nicht erklären kann. Ein Mensch ist im Beruf erfolgreich, wird befördert und verdient viel Geld, doch plötzlich begeht er Selbstmord. Eigentlich hätten die positiven Emotionen Gesundheit und Leben des Menschen festigen müssen, aber die Tatsachen zeugen vom Gegenteil. Glück kann einen Menschen bei weitem schneller als Beschwerden töten. Dieses Phänomen ist leicht erklärbar. Viel Geld, große materielle Güter können den Menschen stark von sich abhängig machen. Es entsteht unterbewusste Aggression, die Liebe in der Seele nimmt ab. Und vor dem Hintergrund des erlangten Wohlstands fühlt sich der Mensch zutiefst unglücklich. Selbstmord ist hier der unterbe­wusste Versuch, den Prozess des Zerfalls der Liebe in der Seele zu stoppen.”

Ich erinnere mich an eine andere Frau, der ich sagte, dass ih­rem Problem der Wunsch zugrunde liege, ihren Mann anzubeten.

“Davon kann nicht die Rede sein!”, winkte sie ab. “Ich kann ihn nicht ausstehen und ärgere mich laufend über ihn. Ja, was Sie sagen, war früher mal der Fall, doch jetzt nicht mehr”, erklärte sie.

“Sie urteilen nach der obersten Schicht Ihrer Emotionen, die von sehr geringer Bedeutung ist. Doch in Ihrer Seele gibt es Emo­tionen, die das ganze Leben umfassen. Sie tragen in sich Gefühle, die Dutzende und Hunderte Leben andauern. Auch wenn Sie diese nun als falsch befinden, so glauben Sie mir: Zehn oder zwanzig Jahre sind nur eine sehr kurze Zeit. Je mehr Vorwürfe, Groll und Unzufriedenheit Sie gegen den Ihnen nahestehenden Menschen hegen, umso stärker ist Ihre Abhängigkeit von ihm. Das heißt, dass Sie in der Seele weiter den geliebten Menschen verehren, auch wenn Sie dies nicht vermuten. Und je mehr Sie ihn früher an­gebetet haben, umso größere Abhängigkeit von ihm ist entstanden und umso mehr Verärgerung, Unzufriedenheit und Kränkungen ihm gegenüber hegen Sie jetzt. Beginnen Sie damit, dass Sie ihm keine Vorwürfe mehr machen. Und dann wenden Sie sich an Gott und bitten um Vergebung, dass Sie den geliebten Menschen mehr als den Schöpfer geliebt haben.”

Die Frau ging ins Nebenzimmer und betete zwei oder drei Stunden. Als sie zu mir zurückkam, betrachtete ich ihre feine Feldebene und war erschüttert. Der Zustand hatte sich wesentlich verschlechtert.

“Wie haben Sie denn gebetet?” Sie wunderte sich:

“So, wie Sie gesagt haben. Ich bat Gott um Vergebung, dass ich meinen Mann geliebt habe.” “Habe ich das gesagt?” “Natür­lich.” “Genau so?” “Ja, genau so.” Ich atmete tief durch.

“Sie müssen verstehen”, sagte ich, “wir gehen in Liebe auf. Was wir auch immer lieben, wir gehen immer gleichzeitig in göttlicher und menschlicher Liebe auf. Wenn die göttliche Lie­be größer als die menschliche ist, dann ist das Glück. Und dann werden wir, wenn wir andere Menschen und die Umwelt lieben, nicht abhängig von ihnen. Ist aber die menschliche Liebe größer als die göttliche und verstärkt sich diese Disproportion noch, dann vergrößert sich die Abhängigkeit von dem, was wir lieben. Es ent­steht Aggression, und nimmt diese zu, dann kommt es zu Unglück und Krankheiten. Und wenn Sie um Vergebung dafür bitten, dass Sie geliebt haben, dann begehen Sie ein Verbrechen gegen die Liebe und Gott.”

Ich dachte danach lange über diesen Fehler nach und begriff, dass es hier eine weitere Ursache gab ­meine verschwommenen und unklaren Formulierungen. Ich hatte Gott und den Menschen nicht gegenübergestellt.

“Unsere äußere Hülle ist die menschliche”, sage ich den Pa­tienten, “und innen ist die göttliche. Wenn Sie anfangs Gott in dem geliebten Menschen lieben und danach seine menschliche Hülle mit ihrem Körper und Bewusstsein, dann wird, wie sehr Sie auch lieben, das Menschliche immer sekundär sein, und Sie werden nicht abhängig von ihm. Wie sehr Sie in allem, was Sie sehen und was ringsum geschieht, das Göttliche sehen und fühlen, so sehr werden Sie das Göttliche auch in dem geliebten Menschen sehen.”

Neulich geschah etwas sehr Paradoxes.

Ein Mann ließ sich wiederholt von mir beraten. Anfangs machte die Heilung Fortschritte, doch dann begann alles, lang­sam aber sicher “abzustürzen”. Als er anfing, zu beten und an sich zu arbeiten, wurde es sogar noch schlimmer. Dies geschah noch dazu so übergangslos, dass ich die Ursache einfach nicht erkennen konnte. Die Zukunft des Patienten war ständig blockiert. Ich hatte ihm wiederholt erklärt, was es mit der Orientierung auf Ideale, Prinzipien, Hoffnungen und Träume auf sich hat. Wenn er an sich zu arbeiten begann, trat eine Besserung ein, doch dann erfolgte wieder ein “Absturz”. Der Patient hatte das Gefühl, dass mit mei­nem System etwas nicht stimmte.

“Vielleicht sollten Sie an sich anders arbeiten, als ich Ihnen rate”, sagte ich ihm.

Schließlich fand eine letzte Konsultation statt. Zu guter Letzt klärte er noch einige Details und stellte eine überraschende Frage:

“Sagen Sie, seit meiner Kindheit träume ich davon, mehr als andere zu erreichen, mehr Geld als andere zu haben und besser als andere zu sein. Habe ich damit eine große Sünde begangen?”

Von Sünde konnte keine Rede sein, alles war vollkommen normal. Er war verwundert.

“Das überrascht mich, denn ich war davon überzeugt, dass das Sünde ist, und habe ein ganzes Jahr lang dafür um Vergebung gebeten.”

“Kein schlechter Anfang”, sagte ich, “um ein Jahr lang Selbst­mord zu betreiben. Das ist eben eine Orientierung auf Ideale, wel­che die ganze Zeit lang andauerte. Liebe ruft sowohl Geistiges als auch Materielles hervor. Liebe ­das ist sowohl das Linke als auch das Rechte. Durch Liebe kann man alles wunschgemäß vereinen und die größten Widersprüche versöhnen. Wenn der Mensch nicht auf Liebe, sondern auf Ethik fixiert ist, dann wird alles, was entge­gengesetzt ist, d.h. das Streben nach Materiellem, Besitz von Geld sowie auch sexuelles Verlangen, zur Sünde. Der Wunsch, viel zu erreichen und viel zu besitzen, ist dann zu verurteilen. Ihnen hat man von Kindheit an Traditionen der Ethik anerzogen und gleich­zeitig das Gift eingeflößt, dass sie Priorität vor der Liebe hat. Und eine falsche Anwendung meines Systems kann sehr gefährlich sein. Wie es scheint, ist es in diesem Fall angebracht, darauf ganz zu verzichten.”

“Gut, ich habe nun verstanden, dass der Wunsch nach menschlichem Glück keine Sünde ist. Aber wie sieht es denn aus bei der Orientierung auf Träume, Hoffnungen und Ideale?” Ich erklärte:

“Wenn Sie nur mehr erreichen wollen als andere, so ist das ganz normal. Doch wenn Sie etwas erreichen wollen, um jeman­den zu demütigen, um sich an ihm zu rächen und um sich über ihn zu stellen, d.h. wenn in Ihrem Wunsch eigentlich Aggression gegen die Liebe und die Menschen steckt, dann handelt es sich um die Orientierung auf Träume, Pläne, Ziele und die Zukunft. In die­sem Fall wird die Zukunft blockiert und Ihnen wird nicht gestattet, Ihr gewünschtes Ziel zu erreichen, und wenn doch, dann riskieren Sie Gesundheit und Leben.”

Mir berichtete eine junge Frau von einem interessanten Vor­fall, den sie erlebt hatte.

“Als ich anfing zu beten”, sagte sie, “hatte ich das Gefühl, als ob ich fliege. Die Zeit verging, und je öfter ich betete, desto mehr dachte ich aus irgendeinem Grund an Geld. Es war eine richti­ ge Zwangsvorstellung. Und wenn ich versuchte, diese Gedanken loszuwerden und zu verdrängen, wurde es noch schlimmer. Als ob eine Teufelei dahinter steckte. Schließlich verging mir jedes Verlangen zu beten. Als ich mit dem Beten aufhörte, wurde mein Befinden besser.”

“Sie haben einfach nicht zu Gott und zur Liebe, sondern zur Ethik gebetet”, erklärte ich ihr. “Anfangs haben Sie noch zu Gott gebetet, das verlieh Ihnen Flügel, doch dann schaltete sich all­mählich das Bewusstsein ein und die Ethik verdrängte die Liebe, was Sie jedoch nicht spürten. Und damit Sie der Rechtsruck nicht zerriss, vollzogen Sie intuitiv einen Linksruck zum Materiellen.”

“Aber was soll ich tun? Wie soll ich beten?”, fragte sie er­staunt. “Man muss nur verstehen, dass Liebe auch ohne Ethik und ohne Geld auskommen kann und dass sie darunter überhaupt nicht leidet. Ethik und Geld hingegen sind ohne Liebe nur Schall und Rauch.”

Eine Dame, die alle meine Bücher gelesen und alle Video­kassetten mit meinen Auftritten gesehen hatte, gestand mir offen:

“Alles ist so unglaublich kompliziert, sehr schwer zu verste­hen.”

“Alles ist unglaublich einfach”, antwortete ich ihr. “Alles, was ich geschrieben habe, lässt sich in einigen wenigen Sätzen zusammenfassen:

1. Immer und überall die Liebe zu Gott bewahren und stärken.

2. In allem Gott sehen und lieben, den höchsten Willen spüren.

3. Keine Schuldigen suchen.

4. Die Welt und die Menschen so nehmen, wie sie sind. Die Welt nimmt ihren Anfang in der Liebe, wird mit Liebe erfüllt, nimmt ihr Ende in der Liebe und wird zur Liebe.”

Leider analysieren einige nur Details in meinen Büchern und vergessen die Hauptsache. Andere sind in der Lage, wenn sie ein Buch von mir gelesen haben, die Hauptsache zu spüren und zu er­fassen, so dass es sich für sie im Prinzip erübrigt, noch die anderen Bücher zu lesen.

Dazu zwei Beispiele aus meiner Praxis. Eine Patientin er­zählte die Geschichte ihrer Schwester:

“Meine Schwester hatte Krebs im Endstadium. Der Gewebe­zerfall hatte eingesetzt, sie litt große Schmerzen und bekam seit Juni Morphium. Sie nahm es drei Monate ein, ihr Zustand ver­schlimmerte sich immer mehr. Im September gab ich ihr Ihre Bü­cher zu lesen ­das erste und das zweite Buch. Sie las sie, verstand und sah Fehler ein. Ihr Zustand besserte sich, doch Morphium nahm sie weiter. Im Dezember verzichtete meine Schwester auf die Droge. Sie bat die Ärzte um eine erneute Untersuchung. Die Ärzte waren perplex ­die Geschwülste und die Metastasen waren verschwunden. Einen Monat später rief sie in Ihrer Praxis an, wur­de aber ziemlich grob abgefertigt. Daraufhin sagte sie, dass sie an die Bücher von Lazarev und die Bibel nicht mehr glaube. Zwei Monate später starb meine Schwester an Krebs.”

“Ihre Schwester hat nur zwei Bücher gelesen”, erklärte ich.

“Im vierten Buch steht, dass man nicht Ideale, Ethik und Dank­barkeit anbeten darf. Der Krebs war zwar verschwunden, doch die Ursachen der Krankheit waren geblieben. Liebe und Ethik waren für sie ein und dasselbe. Um die Liebe zu bewahren, wurde sie ei­ner Prüfung unterzogen, bei der ihre Ethik verletzt wurde. Sie hat diese Prüfung nicht bestanden und ist gestorben, um die Seele zu retten. Man muss verstehen, dass Hoffnungen und Enttäuschun­gen rein menschliche Begriffe sind. Hoffnungen, wie auch Ent­täuschungen, sind Funktionen des Bewusstseins. Deshalb ist es unmöglich, auf Gott zu hoffen und von ihm enttäuscht zu werden. Gott kann man nur lieben.”

Eine andere Patientin berichtete von ihrer Freundin. Die hat­te zunehmende Probleme mit dem Urogenitalsystem gehabt. Sie hatte Ärzte konsultiert und sich untersuchen lassen. Die Diagnose war einfach niederschmetternd gewesen ­Krebs, umfangreiche Metastasenbildung, zu spät für eine Operation. Um das Krank­heitsbild zu vervollständigen, hatte sie eine Woche später wieder­kommen und sich nochmals untersuchen lassen sollen. Sie hatte ihre Freundin besucht und ihr mitgeteilt, dass sie dem Tod ge­weiht sei und von der Welt nun Abschied nehmen müsse. “Wenn du sowieso sterben musst”, hatte die Freundin gesagt, “dann lies noch diese Bücher, dann wird dir leichter ums Herz.” Die Kranke hatte alle meine Bücher in drei Tagen gelesen. Nach weiteren vier Tagen war sie zur Nachuntersuchung gegangen, bei der weder Ge­schwülste noch Metastasen festgestellt worden waren. Die Ärzte waren ratlos gewesen und hatten gesagt, dass wahrscheinlich die Aufnahmen verwechselt worden seien.

Warum sich der eine Mensch ändern kann, während es für den anderen leichter ist, krank zu werden und zu sterben, habe ich bis heute nicht verstanden. Was ich bisher verstanden habe, habe ich hier dargelegt. Doch ich spüre, dass sich dahinter etwas Grö­ßeres verbirgt. Manchmal entsteht der Eindruck, dass dem Men­schen die Möglichkeit genommen wird, sich ändern zu wollen. Wahrscheinlich reinigen Leiden, Krankheiten und Tod die Seele besser als meine Methode. Und wenn der Mensch nicht Prüfungen in Form verschiedener Leiden unterzogen worden ist, dann ist es ihm nicht gegeben, meine Worte zu verstehen und aufzunehmen.

Übrigens können viele deshalb nicht gesund werden, weil sie allzu schnelle Ergebnisse erwarten. Ein Patient sagte mir:

“Ich arbeite bereits drei Tage an mir, aber ich sehe keine Er­gebnisse.”

“Sie haben sich die letzten drei Leben falsch verhalten”, ant­wortete ich ihm, “und wollen nun in drei Tagen alles ändern. Für heute haben Sie ihre Gedanken geändert, doch es gibt keine Ga­rantie, dass sie morgen nicht wiederkehren. Während Ihre Gedan­ken Ihnen ganz persönlich gehören, sind Ihre Gefühle gleichzeitig die Gefühle Ihrer Kinder und Enkel, Ihrer Angehörigen. Aggres­sive Gefühle richten die Verwandten zugrunde, gütige Gefühle retten sie.”

Als ich in Israel war, erzählte man mir von folgendem Vorfall. Eine Junge hatte Krebs und starb langsam daran. Die Ärzte waren machtlos. Das Kind hatte einen Lieblingsfußballer und bat die Mutter, ihm zu helfen, sein Idol zu sehen. Der Fußballer kam zu dem Jungen und unterhielt sich mit ihm. Dann brachte er die ganze Mannschaft mit. Sie besuchten ihn öfter. Das Befinden des Jungen besserte sich zunehmend. Dann nahmen die Fußballer ihn zu ihren Spielen mit. Und der Junge wurde gesund. Das Gefühl der Freude und Liebe bewirkte das, was kein Spezialist vermochte hatte.

Ich erinnere mich an einen erstaunlichen Brief, den ich in einer Zeitschrift gelesen habe.

Ein junger Mann mit Frau und Kind hatte eine Wirbelsäulen­fraktur und war ans Bett gefesselt. Die Ärzte sagten, dass er nie wieder würde gehen können. Nach einiger Zeit versuchte er, sich das Leben zu nehmen. Da sagte ihm seine Frau, dass sie ihn nie­mals verlassen würde; wenn er sterben würde, würde sie zusam­men mit ihm sterben. Am selben Abend hatten sie im Kranken­zimmer, obwohl Fremde anwesend waren, erfolgreich sexuellen Kontakt. Und nach einigen Monaten konnte er wieder aufstehen und das Bett verlassen.

Man muss sich ein für alle Mal bewusst machen ­es gibt keine unheilbaren Krankheiten.

Je stärker wir in unserer Seele das Gefühl der Freude und Lie­be bewahren können, umso erfolgreicher werden wir allmählich jede Krankheit überwinden können.

Übrigens, wenn man mich fragt, wie bestimmt werden kann, ob ein Mensch auf dem richtigen Weg voranschreitet, antworte ich: “Der zunehmende Kontakt zu Gott wird als Gefühl der Freude und Liebe empfunden, das von nichts, was auch immer geschieht, abhängig ist. Es ist manchmal sehr schwer, diesen Zustand zu er­reichen. Und wenn einer der Angehörigen dabei hilft, dann wird dieser Weg wesentlich verkürzt.”

Im Prinzip helfe ich den Patienten, dies zu tun. Hierbei nutze ich mein Wissen und meine Erfahrungen und vermittele die richti­ge Weltanschauung, die sich bei mir durch Wahrnehmung gleicher Leiden und Prüfungen gestaltet und formt.

Manchmal werde ich gefragt, warum keine Besserung ein­tritt, obwohl man lange und intensiv an sich gearbeitet hat. Ich antworte: “Wenn Sie sich Gott und der Liebe zuwenden, keine Schuldigen suchen, dann haben Sie bereits ein Ergebnis, dann ist bei Ihnen bereits eine Besserung eingetreten. Es ist eine Frage der Zeit, wann dies sichtbar und real wird. Unreine Seelen der Nach­kommen, das ist eines der Hauptprobleme, welche schnelle Än­derungen behindern. Die Seelen der Kinder, Enkel und Urenkel sind gegen Unreines ziemlich gut geschützt und deshalb wenig anfällig. Damit, Unreines’ in ihre Seelen gelangen kann, muss man lange Groll oder Verlangen nach Rache in sich hegen, mit der Umwelt und den Menschen unzufrieden sein. Doch wenn sie erst einmal unrein sind, dann ist es ebenso schwer, sie zu reinigen. Selbst wenn Sie sich grundlegend ändern, erfolgt die Reinigung der Seelen der Kinder, Enkel und Nachkommen nicht sofort. Es muss eine gewisse Zeit vergehen, um zu garantieren, dass Ihre inneren Änderungen stabil sind. Ich wiederhole, je entschlossener Sie unumkehrbar voranschreiten, umso schneller erfolgt die Rei­nigung der Seelen der Nachkommen.”

Neulich kam eine Frau in meine Sprechstunde.

“Ich war schon mehrmals bei Ihnen”, sagte sie mir.

Ich versuchte, mich an sie zu erinnern, doch es gelang mir nicht. Seltsam, gewöhnlich erinnere ich mich an jeden Patienten, auch wenn er nur einmal bei mir war und erst nach einigen Jahren wiederkommt.

“Ich hatte Zehrrose (Lupus erythematodes)”, erinnerte mich die Frau.

Da erinnerte ich mich wieder an sie. Ich sah sie wieder vor mir. Sie hatte so selbstquälerisch an sich gearbeitet. Und die vielen Hormonspritzen, die man ihr gegeben hatte, hatten sie dabei sehr behindert. Jetzt hatte sie 30 bis 40 kg abgenommen und sah jünger aus, deshalb hatte ich sie nicht wiedererkannt. Die Ursache war elementarer Art gewesen ­übermäßige innere Selbstsucht, höchs­te Ansprüche an die Männer und an sich. Das alles war an die Kinder weitergegeben worden. Ihre Tochter hätte sterben können, und um sie zu retten, hatte die Mutter krank werden müssen. Eine Heilung der Mutter wäre keine Hilfe gewesen. Zuerst hatte die Frau außerordentlich mühsam an sich arbeiten müssen. Es hatte regelmäßige, sehr starke Rückschläge gegeben, doch sie war nicht verzweifelt. Und allmählich hatte sich alles zum Guten gewendet.

“Letztes Jahr habe ich überhaupt keine Medikamente mehr genommen, doch den Ärzten habe ich das nicht gesagt, um sie nicht zu enttäuschen. Wie ist jetzt mein Zustand, was sehen Sie auf der feinen Feldebene?”, fragte sie.

“Ich kann nicht sagen, dass es gut aussieht”, antworte ich.

“Bei Ihnen ist alles normal, auch bei Ihrer Tochter, doch bei Ihren künftigen Enkeln gibt es noch sehr viele Probleme. Sie müssen also noch an sich arbeiten.”

Ich möchte daran erinnern, wie sich die Menschheit entwi­ckelte.

Früher galt es als Glück, sich ausruhen zu können und nichts tun zu müssen. Die Arbeit war quälend und auszehrend. Nun be­ginnt sich diese Vorstellung ins Gegenteil umzukehren. Doch bis heute ist es für viele noch unglaublich schwer und qualvoll, an sich selbst zu arbeiten und sich gründlich zu ändern. Als wahres Glück gilt die einfache Verwirklichung dessen, was von der Na­tur gegeben wird. Allmählich nähern wir uns aber der Erkenntnis, dass wahres Glück nicht die mechanische Verwirklichung dessen ist, was man hat, sondern die ständige eigene Wandlung, die dabei hilft, das Streben zur Liebe und zu Gott zu verstärken.


Im November 1997 haben Sie ein Seminar in St. Peters­burg durchgeführt. Was war der Zweck dieses Seminars?


Ich verfolgte das Ziel, dass meine Bücher gelesen und die Videokassetten mit meinen Auftritten angesehen werden, was das gleiche Ergebnis haben soll wie meine Sprechstunde. Durch meine Bücher kann ich eine große Zahl von Menschen erreichen. Ich empfange Patienten, die bisher vergeblich alles unternommen haben, um ihre Lage zu ändern. Nun analysiere ich, warum diese Menschen sich bisher nicht aus eigener Kraft haben helfen kön­nen. Diese Informationen gehen dann in das nächste Buch ein. Als ich anfing, auf außersinnlichem Gebiet als Heiler zu arbeiten, sah ich, dass jeder meiner Kollegen seine eigenen Erfahrungen, Kenntnisse und Geheimnisse hatte. Es herrschte Konkurrenz, niemand teilte seine Geheimnisse mit. Ich beschloss, entgegen­gesetzt zu handeln ­nämlich alles, was ich weiß, öffentlich zu machen. Warum habe ich das getan? Die Antwort ist sehr einfach: Dies hat mich vorangebracht, zu weiteren Forschungen angetrie­ben. Und ich habe eine interessante Erfahrung gemacht: Je mehr Informationen ich weitergegeben habe, umso mehr Wissen habe ich erworben. Und je umfassender ich alles das, was ich wusste, weitergeben wollte, umso mehr komprimierten sich eingehende Informationen und umso höher war ihre Qualität.

Die Menschen, die zum Seminar kamen, hatten mit einem Besuch in meiner Sprechstunde gerechnet, doch statt dessen wur­den vorher fünf Tage lang Referate gehalten. Ich wollte, dass die Menschen bereits gesund in meine Sprechstunde kamen. Es war der Versuch, den Patienten beizubringen, aus eigener Kraft an sich zu arbeiten. Das Seminar unterscheidet sich vom Vortrag dadurch, dass die Menschen viel besser vorbereitet daran teilneh­men. Entsprechend kann das Tempo der Reinigung des Karmas erhöht und können tiefgehende Änderungen und Stufen erreicht werden. Doch innerlich muss der Mensch auf dieses Seminar gut vorbereitet sein.

Ich erinnere mich unwillkürlich an ein Gespräch, das ich vor kurzem führte.

Die Frau, die zu mir in die Sprechstunde gekommen war, er­klärte mir voller Freude:

“Ich werde Ihnen jetzt alles erzählen, was mit mir nach dem Seminar geschehen ist. Alle fünf Tage, an denen Sie sprachen, ar­beitete ich intensiv an mir. Mein Zustand verbesserte sich, und schließlich sagten Sie mir, dass bei mir alles bedeutend besser ge­worden sei. Nur hinsichtlich der Nachkommen sei es nicht gut bestellt, da müsse noch gearbeitet werden. Und Sie warnten, dass es sehr ernste Probleme geben könne, wenn das, Unreine’ von den Nachkommen auf mich zurückschlagen würde. Ich war darauf vorbereitet, nahm jedoch nicht an, dass sie derart sein können. Mein Mann ist ein intelligenter und gebildeter Mensch. Auf ein­mal kam er betrunken heim. Während ich schon schlief, packte er mich bei den Haaren und schüttelte mich heftig. Und er begann mir Vorhaltungen zu machen und mich zu belehren. Als ich ihn am Morgen fragte, konnte er sich an nichts erinnern. Und so ging das ein, zwei, drei Wochen. Ich ertrug es geduldig und verstand, dass das, Unreine’ von den Nachkommen herüberkam und ent­fernt werden musste. Doch meine Reinigung zog sich schmerzlich in die Länge. Ich fühlte, dass ich dies nicht durchhalten konnte. Deshalb ging ich in die Kapelle zu Xenia Blashennaja, zündete für das Seelenheil meines Manns eine Kerze an und betete. Nach einer Woche kam mein Mann mit einem Blumenstrauß zu mir, danach war alles wieder normal.

Einige Zeit später führten Sie wieder eine Veranstaltung durch. Ich hatte eine sehr ernste Frage und beschloss, zu dem Vortrag zu gehen und eine Anfrage an Sie zu richten. Der Vor­trag gefiel mir. Doch vor Ihnen lag ein ganzer Stapel von Zetteln, und meine Anfrage beantworteten Sie nicht. Nach dem Vortrag ging ich ziemlich verdrossen heim. Die Frage war für mich sehr wichtig gewesen, doch Sie hatten sie nicht aufgegriffen. Plötzlich begannen meine Hände und Füße zu versagen. Es begann damit, dass ich einen Gegenstand aufnahm und nicht festhalten konnte, alles fiel mir aus den Händen. Und die Beine waren unterhalb des Knies wie gelähmt, ich konnte nur mit Mühe gehen. Alle Fußge­lenke knirschten, als ob Sand in sie gestreut worden wäre. Die Knie­und Hüftgelenke schmerzten heftig, besonders nachts. Ich erinnerte mich, wie Sie im Vortrag gesagt hatten, dass alle Prozes­se beschleunigt würden und sich nicht nur das Gute, sondern auch das Schlechte verstärken würde. Deshalb sollten jene, die noch nicht bereit wären, nicht zu den Veranstaltungen kommen und sich nicht im Saal aufhalten. Und dass dieser Zustand nach dem Vortrag noch einige Zeit andauern könnte, weshalb falsches Ver­halten große Probleme verursachen könnte. Aber ich war bereits in Panik geraten, besonders als die Hände angeschwollen waren und ein Finger blau geworden war. Die Ärzte meinten bereits, ihn amputieren zu müssen.

Sie waren damals in Amerika, und ich rief in Ihrer Praxis an und bat um Ihre Telefonnummer in Amerika. Als ich Sie dort erreichte, sagten Sie mir, dass die Hände mit den Fähigkeiten und die Füße mit dem Schicksal im Zusammenhang stehen wür­den, deshalb müsse in dieser Hinsicht auf alle Ansprüche an die Menschen und an sich verzichtet werden. Sie sagten, dass innere Selbstsucht in den Kindern und den Enkeln noch vorhanden sei. Nachdem ich meine Unzufriedenheit mit der Umwelt und Ihnen bereinigt hatte, normalisierte sich mein Zustand wieder. Lediglich ein blauer Streifen auf dem Finger ist geblieben.”

“Das Schicksal der Enkel hat Sie noch im Griff’, sagte ich.

“Wenn Sie sich erneut versündigen, können die Probleme wieder auftreten.”

“Ja, das ist mir bewusst”, bekannte sie.

Ich erinnere mich an eine mit einem Vortrag verbundene in­teressante Episode.

Ich beriet einen jungen Mann und sagte ihm, dass das Niveau seiner Selbstsucht sehr hoch sei.

“Wissen Sie, was mit mir während des Vortrags passiert ist”, erzählte er mir. “Als der Vortrag begann, versuchte irgendeine Kraft, mich aus dem Saal zu treiben. Ich konnte nur mit Mühe sit­zen bleiben. Ich presste die Zähne zusammen, klammerte mich an den Armlehnen des Sessels fest und dachte: Ich werde nicht hin­ausgehen, ich harre hier aus. Die Anspannung ließ dann irgendwie nach, doch am Schluss des Vortrags, als Sie dazu aufriefen, sich in Gedanken Gott zuzuwenden und zu beten, war mir, als hätte man mir Sand ins Gehirn gestreut. Ich konnte nicht einmal meine Gedanken in Worte fassen.”

Ich habe den Eindruck, dass sich viele Gott als liebes Väter­chen vorstellen ­wenn man zu ihm kommt, verteilt er Süßigkei­ten. Doch diese Vorstellungen von Gott werden niemals zutreffen, denn sie gehen vom Bewusstsein aus, und das ist sekundär. Nur das Gefühl der Liebe kann eine wahre Vorstellung von ihm geben.


Werter S. N., helfen Sie bitte mit Ihrem Rat. Meine Mutti hat seit mehr als einem halben Jahr ihr Gedächtnis verlo­ren und erkennt mich (ihre Tochter) und ihren Sohn nicht mehr. Wie Sie in Ihrem Buch schreiben, kann man sa-

gen, dass Stolz und Kränkung die Ursache dafür sind. Ich habe wiederholt auf sie eingeredet, sie möge ihrem Mann verzeihen, dass sie sich (vor 26 Jahren) getrennt haben, doch sie hat ihm nicht verziehen. Bitte helfen sie uns.


Die künftigen Kinder der Tochter, die diese Frage gestellt hat, sind wenig lebenstüchtig. Die Ursache hierfür sind Selbstsucht, Abhängigkeit von Fähigkeiten, Idealen, dem geliebten Menschen. Um gesunde Kinder zur Welt zu bringen, müssen Prüfungen durch Misserfolg, Demütigung und Schicksalsschläge bestanden wer­den. Die Tochter besteht die Prüfungen bewusst zu 80 Prozent, unterbewusst ­zu 20 Prozent. Damit ein gesundes Kind geboren wird, sind 50 Prozent erforderlich. Das heißt, auch wenn sich die Tochter dessen nicht bewusst ist, dass sie die Prüfungen nicht be­standen hat, werden kranke Kinder geboren. Die Kinder überneh­men das Karma der Eltern und hängen von ihm ab. Wenn das Kind aber innerlich gütig und von Liebe erfüllt ist, dringt das von den Eltern überkommene Negative nicht tief in sein Feld ein. Und in für die Gesundheit kritischen Situationen wird es zurückgegeben. Dasselbe findet statt, wenn das Kind richtig orientiert ist, seinen Charakter und seine Weltanschauung zum Guten ändert. Mit ein­fachen Worten, je mehr es im früheren und in diesem Leben ge­sündigt hat, umso mehr gehen die Sünden der Eltern in seine Seele ein und verursachen Krankheit und Unglück.

Wenn sowohl die Eltern als auch das Kind versuchen, sich zu ändern, dann löst sich das “Unreine” im Karma wie Rauch auf und fügt niemandem Schaden zu. Im gegebenen Fall vermochte und wollte es die Mutter der jungen Frau nicht, sich zu ändern und dem Mann zu verzeihen, um ihr Karma dadurch zu reinigen. Die Ursache war die allzu große Abhängigkeit von Fähigkeiten, Intel­lekt, Idealen, d.h. vom Bewusstsein. Diese Abhängigkeit wurde an Tochter und Enkel vermittelt. Um die Enkel zu retten, muss das weggenommen werden, woran sich die Seele klammert. Das Bewusstsein muss getrübt werden. Die Schwächung des Bewusstseins blockiert Fähigkeiten, Intellekt, Ideale und Ethik als solche. In erster Linie werden die Enkel gerettet. Je weniger Liebe wir unseren Nachkommen vermittelt haben, umso härter werden wir durch Entzug aller menschlicher Werte bestraft. Dann nimmt in unserer Seele die Liebe zu Gott zu, und einen Teil davon werden wir zur Rettung unserer Kinder und Enkel weitergeben. Je mehr die Kinder ihre Haltung zur Welt revidieren, ihre Seele mit Liebe füllen und sie ihren künftigen Kindern weitergeben können, umso mehr können sie ihren Eltern helfen.


Ein junger fünfundzwanzigjähriger Mann stellt folgende Frage: Meine Mutter hat korallenförmige Nierensteine. Das ist sehr gefährlich, weil man sie nicht entfernen darf. Ich bin ihr erstes Kind, ihr zweites Kind wurde ohne Fin­ger geboren. Was für einen Zusammenhang gibt es hier?


Nierenprobleme werden durch Selbstsucht hervorgerufen. Je mehr Ansprüche an die Umwelt und die Menschen gestellt wer­den, umso größer wird die im Unterbewusstsein angestaute Ag­gression. Wenn diese Aggression in die Tiefe der Seele eindringt, dann richtet sie sich schon nicht mehr gegen die Menschen und die Welt, sondern gegen Gott. Sie wird umgekehrt und es ent­steht ein Selbstvernichtungsprogramm. Damit dieses Programm nicht die Nachkommen vernichtet und künftiges Leben zerstört, wird es durch körperliche Krankheiten abgearbeitet ­vor allem durch Krankheiten des Kopfes und des Urogenitalsystems. In ei­ner schonenderen Variante erfolgt die Blockierung durch Haut­und Darmbeschwerden. Das kommt häufig bei Kindern vor. Ein innerlich harter und unversöhnlicher Mensch hat häufig Nieren­beschwerden. Ist das Niveau der Selbstsucht gering, bildet sich Nierengrieß, ist es größer ­entstehen Steine, die entfernt werden können. Doch wenn das Niveau der Selbstsucht für die Nachkommen gefährlich ist, dann beginnen sich Steine zu bilden, die nicht entfernt werden dürfen ­Steine von korallenartiger Form.

Auf der feinen Feldebene der Mutter ist eine große Zahl von Beschwerden gegen ihren Mann zu sehen. Äußerlich scheinen sie logisch durchaus begründet. Doch gegen die menschliche Logik spricht die göttliche Logik. Ihre Mutter hat die Prüfung nicht ver­standen und nicht akzeptiert. Und sie hat nicht die Liebe, sondern immer nur ihre Fähigkeiten, Prinzipien, ihren Intellekt und ihre Würde verteidigt. Damit das zweite Kind überleben konnte, muss­te die Abhängigkeit von Fähigkeiten und Intellekt stark verringert werden. Die Fähigkeiten sind mit den Händen verbunden. Da hier die Abhängigkeit das lebensgefährliche Niveau überschritten hat­te und tief in das Unterbewusstsein eingedrungen war, erfolgte eine einschneidendere Blockierung - durch das Fehlen der Finger. Doch die Hauptursache liegt in drei früheren Leben. Und sie be­trifft mehr das persönliche Karma des Kindes als das der Mutter. Wenn das Kind in früheren Leben allzu starke Aggression gegen die Liebe bekundet und rigoros menschliche Werte begehrt hat, dann ist es der Mutter nicht gegeben, die Prüfung zu bestehen. So ist es im Allgemeinen.

Aber durch Hinwendung zu Gott kann man alles ändern und heilen. Diese Information ist für künftige Mütter bestimmt. Ist das Kind in früheren Leben schwer krank zur Welt gekommen, dann besteht auch in diesem Leben eine solche Tendenz. Wenn die Mutter nicht bereit ist, an sich zu arbeiten, kann für sie sogar jegliche Prüfung entfallen, und das Kind wird krank geboren. Ist sie aber bereit, die Liebe zu bewahren, ihre Abhängigkeit von al­lem Menschlichen zu verringern, in allem den göttlichen Willen zu sehen und nicht nach Schuldigen zu suchen, dann wird sie der Prüfung unterzogen und kann, wenn sie diese besteht, sich und ihr Kind ändern. Und je weniger Logik in den Beschwerden, Krän­kungen und Beleidigungen, die diese Frau durchlebt, ist, umso größer sind ihre Chancen, sich und die Seele ihres Kindes zu rei­nigen.

In ihren vier früheren Leben hat diese Frau ihren Mann ange­betet, und dieses Gefühl war so stark, dass sie die Kränkung durch den Ehemann nicht verkraften konnte. Da sie menschliche Werte verehrte, wurde alles, was sie bewunderte, ihrem Mann entzogen. Wenn sie seine Moral verehrte, wurde sein Verhalten abscheulich, verehrte sie seinen Intellekt, dann betrog er sie oder wurde be­trogen, und wenn sie seine Fähigkeiten anhimmelte - dann wurde er ein kompletter Versager, vergiftete ihr Leben oder demütigte sie ständig. Da sie nicht verstand, dass es sich hierbei um ihre Reinigung und die Befreiung der Liebe von der Verschmelzung mit menschlichen Werten handelte, war sie ständig gekränkt und verachtete ihren Mann. Ihre Kinder, die sich der Tendenz der Verurteilung des Vaters nicht anschlossen, wurden im nächsten Leben gesund geboren, während jene, die der Mutter folgten, zu Krankheiten verurteilt waren. Das heißt, alles beginnt damit, dass menschliche Liebe uns blind macht und verhindert, Gott hinter allem, was wir lieben, zu sehen.

Je talentierter, begnadeter und vielseitiger der Mann, den die Frau liebt, ist, umso gefährlicher ist das für sie und ihre Nachkom­men.

Je mehr der Mann in allem das Göttliche sieht, Gott in sich fühlt und sein “Ich” nicht von der menschlichen Hülle mit allen ihren Werten abhängig ist, umso geringer ist die Gefahr für die Frau, die ihn liebt. Deshalb hat ein kluger, talentierter, aber hart­herziger Mensch die geringsten Chancen, gesunde Nachkommen zu haben. Das trifft sowohl für Frauen als auch für Männer zu. Doch Liebe ist eine Himmelsmacht. Wenn sich eine Frau in einen hartherzigen Mann verliebt hat, dann kann sie ihn einerseits durch ihre Liebe ändern und andererseits heilen, indem sie ihn demütigt und kränkt. Je anständiger sie sich zu ihm verhält, umso schlim­mer wird es für beide. Deshalb darf Liebe nicht von Anstand und Idealen abhängen. Liebe muss immer mehr sein. Je mehr Lieben­de dazu bereit sind, einander zu verzeihen und sich bewusst zu sein, dass alles Menschliche sekundär ist, umso mehr helfen sie einander und retten sich und ihre Nachkommen.


Meiner Schwester Ljuba wurden eine Niere und Gallen­steine entfernt. Wie kann man ihr helfen?


Es gibt mehrere Ebenen menschlicher Werte. Zuerst kommt die materielle Ebene. Die Abhängigkeit davon schafft prinzipien­lose, niedrige und gierige Menschen, vom Charakter her Geizhäl­se. Die erste Geistesebene ­das sind Beziehungen, Fähigkeiten, Intellekt. Die Abhängigkeit von Beziehungen ruft Eifersucht, Arg­wohn und Empfindlichkeit hervor. Die Abhängigkeit von Fähig­keiten und Intellekt führt zur Überbetonung der eigenen Bedeu­tung und zu dem Wunsch, alle anderen zu unterdrücken und die Umwelt zu maßregeln. Die zweite, höhere Ebene der Ethik ­das sind Edelsinn, Ideale, Prinzipien, Träume, Ziele, Hoffnungen. Die Abhängigkeit von ihnen bewirkt ständigen Konflikt, Unzufrieden­heit mit der Umgebung und den Menschen. Sehr langsam, aber auch sehr massiv kann sich Aggression anstauen. Die dritte, noch wichtigere Ebene der Ethik ­das sind Sittlichkeit und Moral, d.h. Ethik, die bereits in Liebe zu den Menschen übergeht.

Bei Ihrer Schwester ist die Abhängigkeit von Beziehungen minimal. Die Abhängigkeit von Fähigkeiten lag sechsfach über dem lebensgefährlichen Wert. Doch nachdem die Niere entfernt wurde und einige Operationen durchgeführt wurden, gelangte sie auf den normalen Wert. Wenn ich nicht Rettung und Heilung dadurch erhalten kann, dass ich Beleidigungen und Kränkungen durch einen anderen Menschen erfahre, dann kann mich Krank­heit heimsuchen. In ihrem Fall ist das eingetreten. Ist aber die Selbstsucht bereits zur Norm geworden, dann ist ihre Ursache, d.h. die Abhängigkeit von Idealen und die Orientierung auf die Zukunft, auf dem bisherigen Wert geblieben. Und der überschrei­tet gegenwärtig den lebensgefährlichen Wert siebenfach. Mit einfachen Worten, Ihre Schwester kann sich jetzt mit Misserfolgen und Schicksalsschlägen, Kränkungen und Demütigungen abfin­den. Aber Verrat, Ungerechtigkeit, das Scheitern von Plänen und Hoffnungen kann sie nicht ertragen. Ihre Liebe ist nicht standfest genug. Die Lebenstüchtigkeit ihrer künftigen Kinder beträgt 7 bis 10%, d.h. sie haben praktisch keine Lebenschancen. Durch phy­sische Leiden verringert sich die Abhängigkeit von allen mensch­lichen Werten ­sowohl materiellen als auch Geisteswerten. Ihre Schwester muss vor allem verstehen und akzeptieren, dass Leiden Reinigung bedeutet. Wenn der Mensch schreit, hasst und bereit ist, seinen Beleidiger zu schlagen, dann ist das immerhin weniger ge­fährlich, als wenn man äußerlich den Schein wahrt, aber innerlich die Freundschaft aufkündigt. Bei Ihrer Schwester besteht eine sehr starke Tendenz, sich von der Liebe abzuwenden.

Wir nehmen die göttliche Liebe durch die menschliche Liebe wahr. Je mehr göttliche Liebe in unserem Gefühl ist, umso weni­ger Ansprüche werden an die Menschen gestellt und umso gerin­ger ist der Wunsch, diese Liebe zu zerstören und auf sie zu ver­zichten. Um sich von innerer Aggression zu befreien, sind nicht nur Reue und Gebete, sondern auch Aufrichtigkeit sehr hilfreich. Ein aufrichtiger Mensch strebt immer zur Anreicherung von Lie­be. Ihre Schwester muss vor allem fühlen, dass ihr höheres “Ich” ewig ist ­das ist Gott und die Liebe. Und ihr zweites “Ich”, das mit dem Körper und dem Bewusstsein verbunden ist, wird periodisch zerstört. Je mehr sie die Liebe zu Gott bewahrt, während sie alle menschlichen Beschwerden erleidet und alle möglichen Demüti­gungen ihrer Vorstellungen von Moral, ihrer Prinzipien und Ideale usw. erduldet, umso weniger wird sie von menschlichen Werten, von ihrem menschlichen “Ich” abhängen. Weniger Abhängigkeit bedeutet weniger Aggression. Wenn die Aggression verschwindet, verschwinden auch Krankheiten und Unglück.


Der Tod meines geliebten Mannes ist mit der Geburt der Enkelin verbunden (er hatte einen Infarkt und ich habe mich wenig um ihn gekümmert, war nur für die Enkelin da). Jetzt habe ich den Lebenssinn verloren und mag die Enkelin nicht mehr (sie ist dreieinhalb Jahre). Wie kann ich diese Abneigung überwinden?


Sie müssen nicht mit sich kämpften. In früheren Leben lieb­ten Sie Ethik und Edelsinn Ihres Mannes mehr als das Göttliche in ihm. Ihre Liebe verwandelte sich in eigennützige Liebe. Eine Frau liebt den Mann, weil er reich ist. Eine andere, weil er begabt ist, eine Dritte, weil er anständig ist. Und je mehr sie davon abhängig sind, umso schneller werden ihre Männer diese Werte oder die Ge­sundheit verlieren. Anfangs war Ihr Leben von Liebe erfüllt, dann zunehmend von Idealen und Ethik. Der innere Zustand einer Frau wird an ihren Mann weitergegeben. Bei Ihrem Mann verstärkte sich die Abhängigkeit von Idealen und Ethik, schnell häuften sich Kränkungen an, was allmählich zum Infarkt führte. Als die Enke­lin geboren wurde, richteten Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit auf sie. Das war für Ihren Mann eine Prüfung - seine Reinigung. Das übliche Weltbild und die menschliche Logik gingen zu Bruch. Ihr Mann konnte die Reinigung nicht empfangen, er akzeptierte die Situation nicht, die ihn zur Liebe drängte. Sie haben damit nichts zu tun. Wenn der Mensch sagt: “Ich kann mir nicht verzeihen”, dann hält er an Idealen fest. Damit schadet er nicht nur sich, son­dern auch anderen. Wäre Ihre ganze menschliche Verehrung nach dem Tod Ihres Mannes nun doppelt auf Ihre Enkelin übertragen worden, dann hätte sie sich Ihnen geöffnet und das “Unreine” Ih­res Karmas übernommen, was für sie tragisch geendet hätte. So aber sind Sie innerlich von ihr getrennt und fügen ihr keinen Scha­den zu.

Zwischen Liebenden muss immer Gott stehen, sie müssen sich durch Gott lieben. Je größer dann die Liebe füreinander ist, umso stärker wird das Streben zu Gott sein. Mit einfachen Worten: In der menschlichen Liebe muss es immer eine gewisse Di­stanz, einen Abstand zum geliebten Menschen geben. Ein Philo­soph hat gesagt: “Lieben ­das ist nicht, einander anzuschauen, sondern in eine Richtung zu blicken.” Je stärker Sie von Idealen abhängen, umso stärker werden Sie die einen verehren, aber die anderen nicht ertragen können. Revidieren Sie nachträglich Ihre Forderungen an die Menschen und an sich hinsichtlich Ideale und Ethik. Machen Sie sich von allem Menschlichen frei. Verzichten Sie auf Ihre Prinzipien, Ideale, Logik und Bewusstsein. Und wenn Sie sich ändern können, dann werden Sie auch gegenüber Ihrer Enkelin normale Gefühle empfinden, ohne ihr zu schaden.


Werter S. N., ich habe folgende Frage: Meine Tochter ist zehn Jahre, hat gegenwärtig Grippe (Magengrippe) mit hohem Fieber. Gestern sagte sie mir etwas Seltsames:

“Ich spüre mich nicht mehr. Ich nehme mich gleichsam wie von außen, wie über das Fernsehen wahr.” Können Sie das erklären?


In der Regel erklärt sich hohes Fieber bei Kindern damit, dass es um die künftigen Kinder schlecht steht. Das Fieber kann ohne sichtbaren Grund steigen und ziemlich lange andauern, oder es ist die Nebenwirkung einer Krankheit. Wenn es sich um Magengrip­pe handelt, dann ist die Immunität im Magenbereich geschwächt. Bei ihr ist somit die Tendenz entsprechend hoch, andere mit Wor­ten und Gedanken zu kränken oder aber sich selbst gekränkt zu fühlen. Sie ist zehn Jahre alt, d.h. die Pubertät tritt ein. Geht die­se mit Krankheiten einher, dann ist anzunehmen, dass mit ihren Nachkommen nicht alles in Ordnung ist. Die Orientierung auf Ideale liegt bei dem Mädchen zweifach über dem kritischen Wert. Bei Ihnen, der Mutter, ­zweieinhalbfach. Dazu kommt eine ent­sprechend hohe unterbewusste Aggression gegen Männer. Doch das Kind, das von ihr einmal geboren wird, ist sehr harmonisch veranlagt. Auf der feinen Feldebene beeinflusst das Mädchen das Schicksal des künftigen Kindes. Es kann später Probleme mit der Lunge, dem Herzen oder dem Magen haben. Der Grund dafür sind erhöhte Abhängigkeit von Idealen und dementsprechend erhöhte Empfindlichkeit. Die Arbeit zur Rettung des Kindes hat begonnen. Die Geistesstrukturen der feinen Feldebene müssen destabilisiert werden. Daher die Krankheit, das hohe Fieber und die Wahrneh­mung des eigenen Körpers von außen! Die Überbewertung des eigenen Körpers verringert sich stark und das übliche Weltbild wird zerstört. Und das ermöglicht, in Zukunft alle Prüfungen zu bestehen. Doch die Arbeit hat nicht nur bei der künftigen Mut­ter begonnen, sondern sie begann schon bei der künftigen Groß­mutter. Vor der Empfängnis, während der Schwangerschaft Ihrer Tochter hätten auch bei Ihnen große gynäkologische Probleme, einschließlich onkologischer, auftreten können. Je mehr Sie sich nachträglich von allen Vorwürfen gegen Männer und jeder Selbst­erniedrigung, besonders in der Zeit der Empfängnis und während der Schwangerschaft, freimachen, umso leichter wird Ihre Tochter alle Krankheiten und Konflikte im Leben ertragen. Wenn Sie ihr auch noch durch richtige Erziehung helfen, dann wird auch bei Ihnen mit der Gesundheit alles in Ordnung gehen.


Werter S. N.!

Ich werde zwischen Ehemann und Liebhaber hin­und hergerissen. Zuweilen bin ich bereit, den Ehemann um des letzteren willen aufzugeben, dann ist es wieder um­gekehrt. Alles wird noch dadurch kompliziert, dass mein Liebhaber Familienvater ist. Ich weiß überhaupt nicht, wen ich mehr liebe. Es fällt mir schwer, die heftigen Emo­tionen in dieser Anfrage zu formulieren, doch glauben Sie mir: Ich lebe in einem Dämmerzustand und versuche,

überhaupt alle Gefühle zu unterdrücken.


Offenbar haben Sie meine Bücher gelesen, weil Sie sich ge­genwärtig im Gleichgewicht befinden. Unterbewusste Aggressi­on, Abhängigkeit von Beziehungen, Fähigkeiten und Idealen sind bei Ihnen minimal.

Eigentlich müsste alles normal und unproblematisch sein. Wie sieht Ihre feine Feldebene aus? Hier sind deutlich ein großes Unglück, eine Krankheit oder der Tod Ihres Kindes zu sehen. Sie vermochten es, sich in Ordnung zu bringen, aber nicht Ihr Kind. Seine Abhängigkeit von Beziehungen ist sechsfach über dem le­bensgefährlichen Wert, die Abhängigkeit von Idealen ebenfalls. Das heißt, entweder Sie ändern sich noch weiter und ändern da­durch das Kind und die künftigen Enkel, oder Sie müssen mit stän­diger Demütigung in Bezug auf Beziehungen und Ideale leben. Und wie sehr Sie sich innerlich dieser Situation widersetzen und Gefühle unterdrücken, so sehr kann dieser Kampf zu Krankheit und Tod Ihres Kindes führen, wofür Sie dann selbst büßen wer­den. Die Situation kann nicht durch äußere Handlungen, sondern nur durch inneren Wandel grundlegend geändert werden.


Werter S. N., wenn ich auf dem Friedhof bin, wo meine Großmutter und mein Großvater begraben sind, spü­ re ich einen Energiezufluss, und selbst meine bedrückte schlechte Stimmung bessert sich. Wieso hat dieser Auf­enthalt auf mich einen so guten Einfluss?


Die Seelen der Großmutter und des Großvaters befinden sich in anderen Welten. Sie nehmen unterbewussten Kontakt zu der an­deren Welt auf, die Abhängigkeit von unserer Welt verringert sich schnell, ebenso von ihren Problemen. Die schlechte Stimmung ist Ausdruck eines ungelösten Problems, des Unwillens oder der Unfähigkeit Stress abzubauen. Und da Sie ebenfalls Emotionen Ihrer Verwandten empfinden, die Ihre Probleme aus vollkommen anderer Sicht sehen, hilft Ihnen das, unterbewusst die vorgefalle­nen Ereignisse nochmals zu durchleben und sich ihrem Einfluss zu entziehen. Der Friedhof an sich wirkt beruhigend. Es wurde festgestellt, dass Menschen, die in der Nähe von Friedhöfen woh­nen, länger leben. Der Mensch wird gleichsam ständig daran erin­nert, dass sein Leben endlich ist und ziemlich schnell vergeht. Die Abhängigkeit vom Leben mit allen seinen Werten wird innerlich verringert. Der Mensch überwindet jeden Stress bedeutend friedli­cher. Das bessert die Stimmung und kräftigt die Gesundheit.


Werter S. N., am 20. März 1944 hat sich meine Mutter erschossen. Nach sechzehn Jahren, am 19. März, wurde meine Tochter geboren. Sie hat keine Kinder, sie kann ein Kind einfach nicht austragen. Was müssen wir tun?


Die Abhängigkeit Ihrer Mutter von Beziehungen war vier­fach höher als der lebensgefährliche Wert, von Idealen ­sieben­fach. Als ihre Bindungen an die Welt, die Beziehungen zu ande­ren Menschen zerbrachen, konnte sie das nicht akzeptieren und wollte das nicht überleben. Die Geburt Ihrer Tochter, wie jedes Kindes überhaupt, ist die Erfüllung von Plänen, Hoffnungen und Träumen. Und der Umstand, dass das Kind unmittelbar vor dem traurigen Datum geboren wurde, ist einerseits ein Hinweis, dass das Kind die gleichen Abhängigkeiten wie seine Großmutter hat, und andererseits, dass der Tod die Zerstörung von Beziehungen und Idealen bedeutet. Der Zusammenfall dieser beiden Daten hat in gewissem Maße die Orientierung der Tochter auf Beziehungen und Ideale verringert. Bei Ihnen und Ihrer Tochter ist die Tendenz der wachsenden Abhängigkeit von menschlichen Werten nicht überwunden. Die Abhängigkeit der Tochter von Beziehungen ist doppelt, von Idealen vierfach höher als das lebensgefährliche Niveau. Je größer die Abhängigkeit, umso stärker wird die Mög­lichkeit blockiert, einen bestimmten Wert zu besitzen. Wenn die Zukunft zu 100% blockiert ist, d.h. die Abhängigkeit von Idea­len auf lebensgefährlichem Niveau liegt, kann ein Kind noch ge­boren werden, doch wenn die Blockierung 200 bis 300% und mehr beträgt, dann kommt es entweder zu Unfruchtbarkeit, die Frucht wird nicht ausgetragen oder das Kind wird krank geboren. Hier muss man für die ganze Sippe beten, um von dem wie ein Fluch wirkenden Verlangen loszukommen, Beziehungen, Ideale und den geliebten Menschen anzubeten. Man muss die einfache Wahrheit erkennen: Das Verlangen, menschliche Werte zu vereh­ren, ist gleichbedeutend damit, sie zur Grundkonzeption für die eigene Seele, d.h. sie ewig und unerschütterlich zu machen. Ewig und unerschütterlich kann nur dann etwas sein, wenn es nicht der Zeit unterliegt, und dazu muss es außerhalb von Zeit existieren. Doch jeder menschliche Wert besteht aus Zeit, Raum und Materie, und deshalb kann er nicht ewig und unerschütterlich sein. Sobald menschliches Glück, das im Besitz eines bestimmten Wertes zum Ausdruck kommt, absolut wird, entsteht sofort der Wunsch, es zu retten und zu verteidigen. Und wegen der Rettung der Form be­ginnt der Kampf gegen den Inhalt. Je schneller der Mensch ver­liert, was er anbetet, umso weniger wird seine Seele von Aggres­sion erfüllt.


Sergej Nikolajewitsch, ich hatte bei der Geburt meines Sohnes (11. 4. 90) zwei Plazentas, doch nur ein Kind. Be­einflusst das sein Leben und wie?


Der natürliche Verlauf der Ereignisse ist gestört. Das demü­tigt die Ideale der Mutter und harmonisiert über sie das Kind. Es sollten zwei Kinder zur Welt kommen, doch dann änderte sich der Ablauf, das Weltbild für das Kind wurde zerstört und geändert. Und das blockierte seine Orientierung auf Ideale. Solche Fälle tre­ten gewöhnlich dann ein, wenn harmonische Nachkommen zur Welt kommen sollen und die übliche Reinigung durch Krankheit, traumatische Erlebnisse und Unglück nicht ausreichend effektiv ist. Dann werden feinere und ungewöhnlichere Methoden ange­wandt, um die Seelen in Harmonie zu bringen.


Werter S. N., ich sehe oft unwillkürlich Bilder vom Tod mir nahestehender Personen oder von ihren Unglücks­fällen. Was ist die Ursache? Meine linke Körperhälfte ist sehr schmerzempfindlich. Erklären Sie bitte, was es da­mit auf sich hat.


Sie haben starken Kontakt zu Strukturen hoher Ordnung. Ihr inneres Ethikpotential überschreitet vielfach den mittleren Wert. Wenn Sie beginnen, für jemanden Zuneigung zu empfinden und ihn zu verehren, kann dieser Mensch umkommen. Der Mechanis­mus ist einfach. Wenn die Liebe, Verehrung oder Zuneigung für einen Menschen an der Oberfläche des Bewusstseins bleibt, dann ist es für ihn vollkommen ungefährlich. Doch wenn die Verehrung tief ins Bewusstsein eindringt, dann kann das dem anderen Men­schen schaden. Er kann das fühlen und sich schützen, wodurch die Schicht destabilisiert wird, über die die Verehrung erfolgt. Oft verhalten sich berühmte Künstler und Sänger vulgär und unmo­ralisch. So seltsam es klingt, doch das ist eine Art Selbstschutz. Geschieht das nicht, dann beginnt die Abhängigkeit von Geistes­werten, die bei einem solchen Menschen stark überwiegen, enorm zuzunehmen, und er kann krank werden und sterben. Dieser na­türliche Schutz besteht in der großen Liebe zu Gott in der Seele des berühmten Menschen, die er in früheren Leben und zum Teil in diesem Leben erworben hat.

Wenn die Liebe entsprechend groß ist, dann schadet ihm Ver­ehrung überhaupt nicht. Je geringer sie in den tiefen Strukturen ist, umso zynischer und schamloser muss sich der talentierte Mensch verhalten, d.h. es ist sehr gefährlich, talentiert zu sein und nicht an Gott zu glauben. Hiermit meine ich nicht schablonenhafte, stereotype Glaubensbekundungen zu Gott, in denen mehr Form als Inhalt enthalten ist, sondern den praktizierten Glauben, d.h. außerordentliche Gutherzigkeit, unvoreingenommenes und ver­zeihendes Verhalten, wobei Liebe über Moral, Ethik, Prinzipien, Fähigkeiten und Geld gestellt wird. Warum ist es gefährlich, ta­lentiert zu sein? Äußerlich ist von Anerkennung noch keine Spur, der Mensch hat weder Geld noch ist er berühmt, doch innerlich hat bereits bei allen, unabhängig vom Willen der Menschen, eine Welle der Verehrung und Huldigung eingesetzt. Deshalb passiert es gewöhnlich, dass ein talentierter Mensch vor Beginn oder in der ersten Phase seines Schaffens mit dem Schicksal nicht zu­rechtkommt, oft krank ist usw. Er muss gleichsam Leid erfahren und sich damit davon befreien, von innerer Verehrung, die man ihm zunehmend entgegenbringt und die ihn auf menschliche Wer­te fixiert, abhängig zu sein. Deshalb waren viele talentierte Men­schen von Kindheit an krank und schwächlich. Die Demütigung ihres Körpers wirkte sich entsprechend auf Geist und Seele aus. Das verringerte die Abhängigkeit von menschlichen Werten und ermöglichte ihnen zu überleben.

Viele geniale Menschen mit außerordentlich reiner Seele starben oder kamen bereits in der Kindheit um, weil sie nicht die innere Huldigung oder Verehrung aushielten, die ihnen eine große Menschenmenge unbewusst entgegenbrachte. Viele unglaublich talentierte Menschen konnten auf dieser Welt nur überleben, weil sie als Invaliden oder Schwerkranke geboren wurden. Hier war die Invalidität keine Sühne für irgendwelche Sünden, wie dies in der klassischen indischen Tradition gesehen wird, sondern Schutz vor dem Tod für den Fall, dass der Mensch allzu großen Werten ver­fallen würde. Je feiner und bedeutender die innere Geistesebene ist, umso weniger ist es uns gegeben, sie zu fühlen und zu kontrol­lieren. Eine Verehrung auf diesem Niveau fesselt den Menschen dermaßen an die feine Ebene, dass er bald dem Tode geweiht ist.

Wenn die Fragestellerin also nahe Verwandte verehrt, dann wird gleichzeitig warnend darauf hingewiesen, wozu dies führen kann. Dadurch wird eine zunehmende Verehrung blockiert, Dis­tanz geschaffen und den von ihr verehrten Menschen das Über­leben ermöglicht, d.h. diese Schmerzattacken sind nicht patho­logisch, sondern dienen der Rettung. Da die Fragestellerin dies nicht versteht, akzeptiert sie diese und andere schonende Warnun­gen der Umwelt und höherer Kräfte nicht und nimmt ihnen diese übel. Diese Kränkungen werden durch den Schmerz in der linken Körperhälfte blockiert. Ohne diese Blockierung könnte die Unzu­friedenheit zu einer schweren Krankheit führen. Oder der Schutz würde aufgehoben und die Schmerzen wären verschwunden, doch dann würden ihre Verwandten und letzten Endes sie selbst sterben. Ich möchte nochmals warnen: Versuchen Sie nicht, auf der Grund­lage üblicher menschlicher Logik an sich zu arbeiten und sich zu ändern. Ändern kann man sich nur durch göttliche Logik, indem man die Haltung zur Umwelt und sich selbst ändert.


Unser Sohn wurde bereits zweimal von einem Hund ge­bissen. Beim ersten Mal, als er noch klein war, biss er ihn in die Wange, und nun vor kurzem in den Fuß. Sagen Sie bitte, was der Grund dafür ist. Und sagen Sie bitte auch, warum er mitunter sehr böse ist, denn schließlich ist er erst neun Jahre alt. Ist das meine Schuld?


Die unterbewusste Aggression Ihres Sohns gegenüber der Umwelt beträgt 300 Einheiten. In der Regel sind für einen anderen Menschen 200 Einheiten bereits lebensgefährlich. Und das wird wesentlich durch Ihre falsche Weltanschauung bewirkt. Sie lebten

für die Ethik und nicht für die Liebe. Liebe vermittelt ein absolutes Bild von der Welt, und wenn wir zuerst die Welt lieben und dann erst versuchen, sie zu verstehen, dann werden wir niemals mit ihr in Konflikt geraten. Das Bewusstsein ist immer begrenzt und vermittelt ohne Liebe niemals ein genaues Bild von der Welt. Sobald Ideale wichtiger als Liebe werden, versucht der Mensch, die ganze Umgebung seinem begrenzten Ideal unterzuordnen. Da die Welt nicht unserem Bewusstsein entsprechen kann, entsteht sofort ein Konflikt, kommt es zu Klagen und zu Unzufriedenheit mit absolut allem. Es wird versucht, den Menschen zu heilen und zu retten, indem das Weltbild zerstört wird, das er für unerschüt­terlich hielt. Anfangs werden Ideale durch äußerliche Einwirkung zerstört, z. B. durch den Tod eines Nahestehenden, durch eine unverständliche und unverdiente Kränkung von einem geliebten Menschen, möglicherweise auch durch Ungerechtigkeit seitens der Gesellschaft. Die Welt wird unlogisch und feindselig. Alles ringsum beginnt zu zerbrechen. Wenn sich der Mensch nicht über­bewertet und sich der Liebe zuwendet, werden menschliche Lo­gik und Bewusstsein wiederhergestellt. Hält er aber stur an seinen Prinzipien und Idealen fest, dann beginnt auch er, innerlich zu zer­fallen. Hierbei erfolgt der erste Schlag gewöhnlich gegen die Kin­der und Enkel, darunter auch künftige, indem ihr Charakter und ihre Weltanschauung deformiert werden, ehe dann der Mensch selbst heimgesucht wird.

Kommen wir zur Fragestellerin zurück. Als Sie durch die Demütigung Ihres Bewusstseins und Ihrer Ideale geheilt werden sollten, haben Sie das nicht verstanden und nicht akzeptiert. Be­sonders in der Zeit der Schwangerschaft. Und bei Ihrem Sohn hat sich diese Tendenz nicht verringert, sondern verstärkt. Da die Ori­entierung auf Ideale sowohl ihm als auch anderen Menschen teuer zu stehen kommen kann, begann sich bereits seit seiner Kindheit ein Mechanismus zur Rettung des Kindes zu aktivieren. Gesicht, Augen, Zähne und Gesichtshaut sind mit Idealen verbunden. Und wenn sich das Kind in jungen Jahren das Gesicht oder die Zähne

verletzt oder Probleme mit dem Sehvermögen entstehen, dann ist seine Abhängigkeit von Idealen sehr groß. Wenn das nicht durch eine Verletzung geschieht, sondern durch den Angriff eines Tiers, bedeutet das, dass die Aggression nicht nur auf tiefer Ebene vor­liegt, sondern auch auf äußerer Ebene in Erscheinung tritt.

Wenn man einem solchen Kind alles durchgehen lässt, kann das seine Seele deformieren. Wenn Sie nur hart durchgreifen, kann das Kind erbost reagieren und bei einer Tiefenreinigung können die oberen Schichten des Charakters, der Gesundheit und des Schicksals deformiert werden. Daher ist es am besten, Liebe zu bekunden und ihm zu erklären, dass die harte Strafe zu seinem Wohl notwendig ist. Und strafen Sie dann. Wichtig sind hierbei natürlich nicht äußere Handlungen, auch wenn sie sehr einschnei­dend sind, sondern die innere Arbeit der Eltern an sich, die Ände­rung ihrer eigenen Haltung zur Welt und zu sich. In diesem Fall kann es sehr schnell zu Änderungen bei den Kindern kommen.

Ich schildere eine interessante Situation, die sich vor kurzem ereignete.

Zur Sprechstunde kam eine Frau mit einem Kind. Der Junge war etwa fünf Jahre alt, doch nach wenigen Minuten terrorisier­te er bereits alle im Wartezimmer. Er tat nur das, was er wollte, und ließ sich nicht bändigen. Nach 20 Minuten verlangte er, dass mein Assistent ihn auf den Schultern durch die ganze Praxis tra­gen sollte. Als ihm dies zu langweilig wurde, begann er alle, die im Wartezimmer saßen, zu belästigen. Nach einiger Zeit öffnete er die Tür zum Sprechzimmer und sagte boshaft, wobei er mich durch die Brille fixierte: “Lazarev, was machst du da?” Ich begriff, dass ich einschreiten musste. Ich ließ die Mutter mit dem Kind ins Sprechzimmer kommen. Der Junge verhielt sich nach wie vor boshaft, hüpfte durch das Zimmer, bis ihn die Mutter schließlich mit Mühe neben sich setzte. Ich begann, eindringlich mit der Frau zu reden: “Vor einer Stunde habe ich Ihnen gesagt, dass Sie stark von Fähigkeiten und Idealen abhängig sind, d.h. Ihre Selbstsucht ist groß. Das ruft ein großes Verlangen in den Menschen hervor, über alle zu bestimmen und sie sich unterzuordnen, sowie Un­vermögen, eine Demütigung zu akzeptieren und Zugeständnisse zu machen. Sie haben diese Stunde an sich gearbeitet. Doch Ihre ganze Arbeit war nur zum Schein.” Ich hob den Finger und zeigte auf den Jungen: “Der Junge ändert sich nicht. Sehen Sie, wie er sich verhält? So wie er sich verhält, so sieht es in Ihrem Innern aus. Doch äußerlich scheinen Sie ein sanftes Schaf zu sein. Man darf sich und andere nicht irreführen. Ändern muss man sich nicht äußerlich, sondern innerlich. Wenn Sie sich nicht ändern werden, kann dem Kind nicht geholfen werden.” Eine längere Pause trat ein. Die Frau sah mich sehr verwirrt an. Dann fragte sie: “Sagen Sie, was ich denn tun soll?” ­“Sehen Sie: Der Junge hat hier eine Stunde lang randaliert, und Sie haben ihn nicht einmal zurecht­gewiesen. Wenn Sie ihm ständig erlauben, anderen seinen Wil­len aufzuzwingen, kann er umkommen. In seinem Feld ist bereits jetzt der mögliche Tod zu sehen. Deshalb reagieren Sie niemals zornig oder verärgert auf sein Verhalten. Wenn ein Elternteil auf das Kind böse ist, bedeutet das, dass das Kind es vermochte, Va­ter oder Mutter außer Fassung zu bringen und von sich abhängig zu machen. Bekunden Sie Ihre Liebe für Ihren Sohn, sagen Sie öfter, dass Sie ihn lieben. Wenn er allzu sehr randaliert, sagen Sie nochmals, dass Sie ihn lieben, und dann nehmen Sie den Gürtel und versohlen Sie ihm den Hintern” ­“Aber kann man denn äu­ßerlich Liebe bekunden?” ­“Man kann und muss es tun. Wenn ein Mensch gekränkt ist und er dies äußerlich zeigt, dann geht die Kränkung nicht nach innen und zerreißt ihn nicht innerlich. Wenn der Mensch die Kränkung oder Hass verhehlt, schadet er sich und seinen Nachkommen. Dasselbe geschieht bei Zuneigung für einen anderen Menschen. Wenn äußerlich kein Zeichen gegeben wird und die ersten Gefühle im Innern verborgen werden, kommt es schneller zur, Fehlentwicklung”. In der Literatur wird oft gelehrt, dass man seine Gefühle verbergen soll. Das ist eine sehr schlimme Pädagogik. Die menschlichen Gefühle müssen offenbart werden, die göttlichen Gefühle müssen innerlich sein.” Ich sah die Frau an: “Ich wiederhole nochmals: Wenn Sie sich ändern, wird er sich ändern.” Ich ordnete gerade einige Papiere auf dem Schreibtisch, wobei ein Blatt langsam zu Boden fiel. Die Frau saß unbeweglich da, der Junge ebenfalls. Plötzlich stand er unerwartet auf, hob das Blatt auf und legte es mir auf den Tisch. “Sergej Nikolajewitsch, Ihnen ist ein Blatt heruntergefallen”, sagte er schüchtern.

Die Frau sah uns beide erstaunt an. “Offensichtlich haben Sie begonnen, sich zu ändern”, sagte ich ihr. In diesem Zusammen­hang erinnere ich mich auch noch an eine andere Situation. Als der Junge den Assistenten belästigt hatte, hatte dieser, um ihn zur Ver­nunft zu bringen, gesagt: “Du sollst nicht randalieren! Verstehst du denn kein Russisch?” ­“Ich verstehe wohl”, hatte der Junge geantwortet. “Aber du offensichtlich nicht.” ­“Nimm doch Rück­sicht auf die Menschen”, hatte der Assistent ihn zu besänftigen versucht. “Aber warum soll ich denn auf sie Rücksicht nehmen?”, hatte der Junge mit den Schultern gezuckt.

Nach einem halben Jahr kam die Mutter erneut mit ihm zu mir. Ich erkannte ihn nicht wieder und erinnerte mich nur anhand der Brille an ihn. Das war ein vollkommen anderes Kind. “Wis­sen Sie”, erzählte die Mutter, “die Erzieherinnen im Kindergarten können das nicht verstehen. Sie sagen:,Wenn man uns gesagt hät­te, dass sich ein Kind so grundlegend ändern kann, wir hätten das nicht geglaubt.””


Was ist die Ursache von Enurese bei Kindern?


Jede Erkrankung, ob es sich nun um eine organische oder um Funktionsstörung handelt, hemmt in der Seele aufkommende Aggression. Wenn das Kind erhöht von menschlichen Werten ab­hängig ist und die Aggression aus einem früheren Leben stammt, treten hier oft schwere organische Störungen entweder bei der Ge­burt oder in früher Kindheit auf. Kommt seine Seele mehr oder weniger rein in dieses Leben und rührt die Aggression von den El­tern her, dann entstehen in diesem Fall häufiger Funktionsstörun­gen. Je größer die Aggression der Eltern gegeneinander und gegen die Umwelt ist, umso mehr entwickelt sich bei dem Kind alles auf ein Selbstvernichtungsprogramm hin. Hautprobleme, Entzündun­gen des Nasenrachenraumes, Kopfschmerzen, Kopfverletzungen ­das sind erste Etappen bei der Hemmung der Aggression. Danach beginnen Funktionsstörungen des Darms und des Urogenitalsys­tems. Darmschmerzen. Verstopfungen und Durchfälle zeugen bei dem Kind von einem starken Selbstvernichtungsprogramm und von erhöhten Ansprüchen der Eltern an die Welt und an die Men­schen. Wenn das Ausmaß der Aggression groß ist, dann erfolgt der Schlag bereits nicht mehr gegen die Oberfläche, sondern gegen das Herzstück ­die Felder um das energie­und informationsreiche erste Chakra werden deformiert. Dann kommt es zunächst zu einer Funktionsstörung des Urogenitalsystems, Entzündungsprozessen oder Enurese, d.h. unwillkürlichem Harnlassen. Je umfangreicher die innere Aggression, umso länger kann die Erkrankung dauern. Wenn versucht wird, die Enurese zu heilen, ohne dass der Charak­ter des Kindes geändert wird, kann sich das negativ auf die Nach­kommen auswirken. Oder sie werden einfach nicht geboren, weil die Belastung ihrer Seelen über dem kritischen Wert liegt. Enurese wird in erster Linie durch innere Änderungen in der Seele und im Charakter der Mutter geheilt, indem alle Lebenssituationen, besonders die aus der Schwangerschaft, überprüft und bereinigt werden. Ich beschreibe einen typischen Fall.

In meiner Sprechstunde war eine Frau mit ihrer zehnjährigen Tochter. “Es ist ein einziges Unglück”, erzählte die Mutter. “Sie nässt nicht nur nachts, sondern auch tagsüber ein, sie braucht nur die Augen zu schließen. Wir waren schon bei allen medizinischen Koryphäen, niemand konnte helfen. Die besten Hypnotiseure, Psychiater und Wunderheiler haben sie behandelt. Man hat es mit Akupunktur und Homöopathie versucht. Das Ergebnis war gleich null, nicht die geringste Besserung. Ich bin einfach verzweifelt.”

“Gott sei Dank, dass keine Besserung eingetreten ist”, sagte ich. “Wenn man die Enurese geheilt hätte, wäre das Mädchen kin­derlos geblieben.” Der Mutter stiegen Tränen in die Augen: “Was aber soll passieren, etwa nicht behandeln?” ­“Es muss behandelt werden, aber richtig. Zuerst muss die Seele geheilt werden.” Die Augen der Frau leuchteten hoffnungsvoll auf. “Was muss ich tun?” Ich zuckte mit den Schultern: “Ihre Bemühungen verstär­ken.” Die Frau war erstaunt: “Wieso denn das?” ­“Sehr einfach”, antwortete ich. “Wie viel Bücher von mir haben Sie gelesen?” —

“Alle”, erklärte die Frau ohne zu stocken. “Alle?” - “Ja, ich habe mir große Mühe gegeben.” ­“Nun”, fuhr ich fort, “dann möchte ich fragen:,Waren Sie während der Schwangerschaft über Ihren Mann verärgert und mit ihm unzufrieden? ‚“Sie zögerte: ‘Nun ja, da war etwas Ernstes.’ ­‘Und warum haben Sie dies bis heute nicht beseitigt?’ Sie zögerte erneut: ‘Aber heute habe ich doch ein gutes Verhältnis zu ihm.’ ­‘Es geht nicht um, heute’. Sie müssen jene Situation bereinigen, sie erneut durchleben.” Sie machte eine vage Handbewegung. “Aber ich habe mich doch insgesamt mit der Zeit der Schwangerschaft auseinandergesetzt.” ­“Aber nicht so gründlich und detailliert. Sie müssen alle Situationen Dutzende Male durchgehen, um sich innerlich zu ändern. Wenn Sie erneut mit einer analogen Situation konfrontiert werden, dann bestehen Sie diese ohne Zögern, weil die Liebe in Ihrer Seele unverletzbar bleibt, Sie niemandem Vorwürfe machen und in allem den gött­lichen Willen sehen.” Mit einer Handbewegung deutete ich an:

“Gehen Sie jetzt und arbeiten Sie an sich.” Die Frau stand auf und ging weg.

Meine Sprechstunde läuft gewöhnlich so ab: Wenn ich sehe, dass jemand nicht vorbereitet ist, empfange ich ihn erst gar nicht. Das sehe ich sofort. Wenn er mehr oder weniger vorbereitet ist, jedoch große Vorbehalte gegen Gott hat, erkläre ich ihm: “Um sich zu ändern, muss man sich an Gott wenden, und das geschieht durch das Gebet. Aber wie können Sie sich Gott zuwenden, wenn Ihre Seele mit Klagen gegen ihn erfüllt ist? Diese beruhen auf starker Unzufriedenheit mit nahestehenden Menschen, der Gesell­schaft, dem Staat, der Umwelt, auf der Unzufriedenheit mit der Si­tuation, dem eigenen Schicksal und höheren Kräften, der inneren Ablehnung des Laufs der Ereignisse in Ihrem Umfeld. Solange Sie nicht alle diese Situationen erneut durchlebt und sich durch Reue von den Klagen gegen Gott freigemacht haben, sind Ihre Änderungen nur äußerlich und ist Ihr Gebet ohne Wirkung.”

Wenn sich der Patient vorbereitet hat, erkläre ich ihm den Hintergrund der Probleme, und dann arbeitet er zwei, drei Stunden an sich, d.h. ich führe bei einem Besuch zwei Sitzungen durch. Die Einwirkung und die Änderungen sind bisweilen so stark, dass eine Nachkontrolle erforderlich ist. Diese Frau hatte mich, so dachte ich, nicht verstanden, denn sie war einfach aufgestan­den und weggegangen. Die Sitzung hatte nur wenige Minuten ge­dauert. Ich suchte Ihre Telefonnummer heraus und rief sie abends an. “Bitte kommen Sie morgen noch einmal, die Sitzung ist noch nicht beendet.” Die Frau kam am nächsten Tag. Ich betrachtete das Feld ihrer Tochter und war angenehm überrascht. Die starken Deformationen ihres Feldes sowie der Felder ihrer künftigen Kin­der waren verschwunden. “Übrigens, wie war der Zustand Ihrer Tochter letzte Nacht?”, fragte ich. “Ich kann es kaum glauben”, antwortete die Mutter, “aber in dieser Nacht war alles normal.” Die Sitzung war nur wenige Minuten lang gewesen, doch die Frau hatte begriffen und die Richtung gesehen, in die sie gehen musste, wovon ich mich dann am nächsten Tag überzeugen konnte.

Auf die Enurese des Kindes hat ebenso, wenn auch in gerin­gerem Maße, das Seelenleben des Vaters Einfluss, vor allem dann, wenn der Vater mit sich und der Situation sehr unzufrieden ist. Die Arbeit des Vaters an sich dient daher der Gesundheit und dem Wohl des Kindes.


Meine Tochter versteht noch nicht ihre Probleme, und ich möchte nicht, dass sie bereits jetzt Komplexe bekommt. Ihr ganzer Rücken ist mit Haaren bedeckt. Was ist zu tun?


Das Mädchen hatte in den früheren drei Leben den Wunsch, sich alle und alles unterzuordnen. Ihre Abhängigkeit von Idealen, Sittlichkeit und Moral und darüber stehenden Ebenen der Ethik ist sehr stark.

Wie entsteht dieses Phänomen? Gesetzt den Fall, ein Mensch wird von Unannehmlichkeiten, Krankheiten und Unglücksfällen heimgesucht. Anfangs hadert er mit sich selbst, beschuldigt ande­re. Dann fühlt und begreift er allmählich, dass es keine Schuldi­gen gibt, dass dies von oben gegeben wird und er es akzeptieren muss. Aber die Unannehmlichkeiten und Leiden dauern an. Und alle Vorstellungen von der Welt, von den Menschen und von al­lem, was ihm vertraut ist, zerrinnen. Mit der Zeit entsteht in seiner Seele das ungute Gefühl, dass die Werte dieser Welt, diese Welt selbst und alle Vorstellungen von Glück so illusorisch sind, dass man sie nicht ernst nehmen soll, und dass es notwendig ist, einen zuverlässigeren Halt zu suchen. Da alles kaputt geht, wendet der Mensch seine Gedanken allmählich Gott zu. Er beginnt zu ver­stehen und zu fühlen, dass die einzige Konstante im Universum das Streben zu Gott und die Liebe zu Gott ist, dass dieses Gefühl über alle Grenzen dessen hinausgeht, was “Mensch” und “Univer­sum” genannt wird, und dass es ihnen nicht unterstellt ist. Doch die Unannehmlichkeiten, Krankheiten und Leiden dauern an. Je länger sie andauern, umso stärker strebt der Mensch zu Gott und umso bedeutsamer ist für ihn das Gefühl der Liebe in der Seele. Je mehr Liebe in der Seele ist, umso größere Geisteswerte entwickelt diese Seele. Und das geistige Potential dieses Menschen wird sehr groß. Schreitet er auf dem Weg der wachsenden Liebe zu Gott voran, wird er ein Heiliger, dann sogar ein Prophet oder ein Messias. Wenn jedoch in der ersten Etappe Unannehmlichkeiten und Leiden verschwinden und das gewaltige geistige Potential es gestattet, mit Leichtigkeit alle Wünsche zu erfüllen, dann vergisst der Mensch möglicherweise, dass bei allen Freuden und mensch­lichem Glück die Hauptbestimmung des Menschen darin besteht, zu Gott zu streben, die Seele mit Liebe zu erfüllen, das Ausmaß des Göttlichen in der eigenen Seele zu vergrößern. Je mehr sich der Mensch auf höchste Geisteswerte und ihre äußeren Hüllen wie z. B. Macht über die Umwelt, Intellekt, Fähigkeiten usw. orien­tiert, umso mehr nimmt in der Seele die Aggression zu, die immer stärker die Liebe verdrängt. Ein solcher Mensch kann ein Verbre­cher oder Taugenichts sein, kann Menschen ins Verderben stürzen, kann ein schwarzer Magier oder Zauberer sein. Und ihm gelingt alles, er hat immer Glück; wenn auch die Form vergiftet ist, der Inhalt ist noch voll Liebe.

Je mehr Liebe in der Tiefe meiner Seele ist, umso weniger werde ich die Liebe eines anderen Menschen töten; und meine Aggression gegen ihn ist nur äußerlich. Da menschliche Logik, menschliche Normen und Gesetze eine äußere Form haben, zieht ihre Verletzung eher menschliche als göttliche Strafe nach sich. Doch wie sehr sich auch die menschliche Hülle und das Bewusst­sein vom ewigen höheren “Ich” unterscheiden, sie sind dennoch im Menschen vereint. Somit ist eine grobe Verletzung aller mensch­lichen Gesetze, wenn sie nicht von Liebe diktiert wird, auch eine Verletzung göttlicher Gesetze. Und je weiter sich der Mensch in diese Richtung bewegt, umso weniger Liebe verbleibt in der Tiefe seiner Seele, umso geringer wird der Schutz und umso schneller und unumkehrbarer tritt das ein, was wir “Strafe Gottes” nennen. Eines dieser Zeichen ist die Behaarung der Haut Neugeborener.

Warum gerade Behaarung? In prähistorischen Zeiten war der Mensch stark behaart. Damals waren sein Bewusstsein und die höchsten Geistesebenen noch nicht entwickelt. Eine starke Behaa­rung versetzt den Menschen gleichsam in diese Zeit zurück. Die höchsten Geistesstrukturen werden dadurch behindert, die Abhän­gigkeit von ihnen wird verringert und innere Aggression wird da­durch irgendwie unterdrückt.

Ich erinnere mich an die Zeit, als ich als angehender Heiler versuchte, durch Energieübertragung mit den Händen zu heilen. Damals geschah etwas, was ich lange nicht verstehen konnte. Bei einem kleinen Mädchen war bei der Geburt das Schlüsselbein gebrochen. Man bat uns, einige Wunderheiler, sie zu behandeln. Außerdem hatte das Mädchen eine starke Infektion mit Staphy­lokokken, gegen die alle Antibiotika machtlos waren. Wir kamen also in die Wohnung der Eltern des Mädchens, übertrugen mit den Händen Energie, glichen das Feld aus usw. Die Wirkung war gleich null. Der Staphylokokkus ließ sich nicht heilen. Wir kamen ein zweites Mal, und wieder dasselbe. Ich bin ein beharrlicher Mensch, und wenn ich etwas nicht erreichen kann, bin ich bereit, meine Versuche ohne Ende zu wiederholen, aber nicht mechanisch und monoton, sondern indem ich nach neuen Methoden zur Lö­sung des Problems suche. Ich versuchte bereits damals, Ursache und Folge gegenüberzustellen, die Krankheit mit einem Ereignis im Leben in Verbindung zu bringen. Damals war ich der Meinung, dass die Krankheit nicht durch Charakter und Weltanschauung, sondern durch ein Ereignis im Leben des Menschen oder eine un­moralische Handlung, die er begangen hat, bestimmt wird. Umso mehr, weil im klassischen Begriff vom Karma alles gerade so dargestellt wird. Ich sprach lange mit den Eltern des Mädchens, rief alle Informationen ins Gedächtnis, die irgendwie mit diesem Thema in Verbindung stehen konnten, um Zusammenhänge und Parallelen zu finden und Erkenntnis zu erlangen. Ich versuchte, Erkundigungen in alle Richtungen zu führen, suchte eifrig nach Schilderungen und Geschichten in Bezug auf Situationen, die vielleicht zur Lösung dieses Rätsels hätten beitragen können.

Das Schlüsselbein! Das bei der Geburt gebrochene Schlüssel­bein. Irgendwo hatte ich von diesem Umstand gehört. Ich erinner­te mich dann wo. In einem kleinen Vortrag hatte ein Wunderheiler gesagt: “Manchmal werden kleine Hexen geboren, d.h. ihnen ist bereits mit der Geburt vorausbestimmt, Schaden zu stiften und an­dere Menschen zu vernichten. Ein Merkmal für das Auftauchen einer solchen kleinen Hexe auf Erden ist, dass ihr Schlüsselbein bei der Geburt gebrochen wird.”

“Was hat es denn hier mit einer kleinen Hexe auf sich?”, dachte ich. “Was für ein Zusammenhang besteht hier? Da gibt es offenbar keinerlei Verbindung. Lassen wir die Sache also fürs Ers­te eine gewisse Zeit auf sich beruhen.” Ich sprach noch mal mit der Mutter. “Sagen Sie, gab es in Ihrem Leben gewisse ungewöhn­liche Situationen?” Ich glaubte, dass dieses besondere Problem durch eine besondere Situation hervorgerufen wurde. Die Mutter erinnerte sich: “Ich habe in meinem Leben immer große Kräfte in mir gespürt. Wenn mich jemand gekränkt hat, dann folgte darauf immer die Bestrafung, meist mit tödlichem Ausgang.” ­“Oho”, dachte ich. “Sollte wirklich Gott diese Dame so drakonisch vor Kränkungen schützen? Oder ist es sie selbst, die sich unterbewusst derart schützt?”

“Gab es mit dem Mädchen nach der Geburt irgendwelche Probleme?” ­“Ja, meine Tochter wurde mit sehr vielen Haaren auf dem Rücken geboren. Ich habe ihr den Rücken mit Muttermilch eingerieben, und die Behaarung verschwand.”

Irgendwie stand die starke Behaarung mit dem Staphylokok­kus im Zusammenhang. Ich spürte das, konnte aber keine Verbin­dung herstellen. Von der Gruppe der Wunderheiler, die sich zur Behandlung dieses komplizierten Falls eingefunden hatten, blie­ben nur zwei übrig ­eine Dame, die mich in meiner Beharrlichkeit bestärkte und versuchte, mir zu helfen, diesen schwierigen Fall zu lösen, und ich selbst. Alles, was Magie und außersinnliche Fä­higkeiten vermochten, hatten wir wiederholt ausprobiert. Der Sta­phylokokkus verschwand einfach nicht. Das unglückliche Kind quälte sich, aber wir konnten ihm nicht helfen. Ich dachte ange­strengt nach, was man in diesem Fall noch tun konnte. Und ich beschloss, eine letzte Variante auszuprobieren. Damals behandelte ich in meiner Sprechstunde mithilfe von Energiefeld und Punkt­massage, wobei der Heileffekt oft hervorragend war. Doch ich war damit nicht mehr zufrieden, deshalb suchte ich ständig nach neuen Einwirkungsformen.

So beschloss ich zu experimentieren. Ich nahm gute Repro­duktionen alter Ikonen, hing sie an die Wand und stellte unter ih­nen einen Stuhl auf. Ich ließ meine Patienten auf diesem Stuhl Platz nehmen, betete dann und stellte mir vor, dass von diesen Ikonen eine Ausstrahlung ausging und den Menschen erfasste. Ich tat praktisch nichts, doch die Wirkung war oft bei weitem besser als bei allen anderen Energieeinwirkungen. Wenn es in diesem Fall eine Einwirkung gegeben hatte, so war sie in Fernbehandlung erfolgt, denn ich hatte mit den Händen überhaupt nichts getan. Mit jedem Mal konnte ich mich mehr davon überzeugen, dass die Einwirkung umso effektiver war, je feiner und unmerklicher sie erfolgte.

Dann erinnerte ich mich an einen Fall, der wie ein Wunder erschien. Bei einer Frau wurde Brustkrebs diagnostiziert. Sie soll­te operiert werden. Zwei Mönche begannen in dieser Zeit, für sie zu beten. Als man vor der Operation Analyseproben entnahm, stellte sich heraus, dass sie vollkommen gesund war. Ich spürte instinktiv, dass diese Geschichte nicht erfunden war. Und wir be­schlossen, dem Mädchen durch Fernbehandlung zu helfen. Wir gingen in die Kirche, beteten und zündeten für ihre Gesundheit eine Kerze an. “Von allem, was wir bisher getan haben”, sagte ich zu meiner Kollegin, “halte ich diese Hilfe für die effektivste. Ich habe das Gefühl, dass sich etwas bewegt hat und sich der Zu­stand des Kindes wesentlich verändern wird.” Und er hatte sich geändert. Um fünf Uhr abends hatten wir die Kerze angezündet, um zehn Uhr abends rief ich die Eltern an, um nach dem Zustand des Kindes zu fragen. “Es ist jetzt im Krankenhaus, auf der Inten­sivstation”, war die Antwort. “Was ist denn geschehen?” ­“Um fünf Uhr abends setzte übermäßiges Erbrechen ein. Der Zustand verschlechterte sich derart, dass wir die Erste Hilfe rufen mussten und es auf die Intensivstation bringen ließen.” Ich war schockiert. Und einfach erschrocken. Ich hatte helfen wollen und hatte damit fast Unheil gestiftet.

Ich rief die Eltern des Mädchens nicht mehr an. Das Prob­lem schien unlösbar zu sein. Doch innerlich beschäftigte ich mich weiter damit. Damals dachte ich, dass ich dem Säugling Schaden zugefügt hatte, obwohl logischerweise nichts dafür sprach. Denn für viele andere waren schon Kerzen für ihre Gesundheit ange­zündet worden, und dies hatte ihnen zum Besten gereicht. Später kam ich regelmäßig auf dieses Thema zurück und versuchte, es zu ergründen. Als wir mit den Händen eingewirkt und dem Kind Energie übertragen hatten, hatten wir dem Körper geholfen. Und als wir eine Kerze für seine Gesundheit angezündet hatten, hatten wir ebenfalls dem Körper helfen wollen. Warum war die Wirkung so unterschiedlich gewesen? Langsam und quälend kam die Er­leuchtung.

Als wir in der Kirche die Kerze für die Gesundheit des Mäd­chens angezündet hatten, hatten wir an den Körper und seine Pro­bleme gedacht, aber im Christentum ist der Mensch zuerst Seele und dann Körper. Und das Energiefeld in der Kirche hatte anfangs für die Rettung und die Gesundheit der Seele, und nicht des Kör­pers, gewirkt. Es war die Reinigung der Seele erfolgt, d.h. bei dem Mädchen hatte eine Rettung der Seele stattgefunden. Doch offen­sichtlich war es um die Seele sehr schlecht bestellt gewesen, denn die Reinigung war qualvoll erfolgt. Der Körper hatte leiden müs­sen ­die Seele war gereinigt worden. Die Seele des Mädchens, die auf höchste Geisteswerte fixiert gewesen war, war gewohnt gewesen, Liebe zu unterdrücken und sich Liebe gegenüber ag­gressiv zu verhalten. Und als durch die Kirche und das Gebet die Liebe zurückzukehren begonnen hatte, war die Aggression gegen die Liebe in Aggression gegen ihren Träger umgeschlagen, und es war eine Reinigung erfolgt. Ich fühlte, dass die Reinigung der Seele des Mädchens nicht so qualvoll gewesen wäre, wenn die Eltern als Erste in die Kirche gegangen wären, gebetet und geistig Einkehr gehalten hätten.

Nachdem mir wiederholt übermäßige Behaarung und Sta­phylokokken bei Kindern begegnet sind, weiß ich, was die Ursache ist. Vor allem ist es die harte und unversöhnliche Haltung der Eltern, der Großväter und Großmütter, d.h. früherer Generationen von Vorfahren, der Welt und den Menschen gegenüber. Einem solchen Kind kann geholfen werden, indem sich die Eltern än­dern. Taufe, Abendmahl und häufige Kirchenbesuche sind für ein solches Kind bei weitem effektiver als alle Medikamente. Wenn man ihm beibringt, zu beten und zu verzeihen, seine schlechte Meinung über andere Menschen aufzugeben, bedeutet das, seine Seele und sein Leben zu retten und seinen künftigen Kindern zu ermöglichen, auf die Welt zu kommen. Unsere Seele besitzt Be­harrungskraft. Und je tiefer und umfassender der Verzicht auf Lie­be wegen menschlicher Werte in die Seele eingedrungen und die Tötung der Liebe vorangeschritten ist, umso länger und quälender können die Reinigung und Rettung sein.

Wenn unsere Vernunft außer Kontrolle gerät, kann es für unsere Umgebung sehr gefährlich werden. Denn der Verstand wird getrübt, wenn Seele und Geist durch die Abhängigkeit von menschlichen Werten, den Verzicht auf Liebe beeinträchtigt wer­den. Es hat immer einen fehlerfrei arbeitenden Mechanismus der Natur gegeben, einen Mechanismus zur Rettung der Nachkom­menschaft und der damit verbundenen feinen Strukturen in der Tiefe der Seele des Menschen. Vor allem die Weltreligionen, die verstanden, dass der Mensch nicht nur Körper und Gedanken um­fasst, wandten sich der Seele des Menschen zu und bemühten sich ihr zu helfen. Die gesamte moderne Medizin, Psychiatrie und Psy­chologie sind der Meinung, dass der Mensch Körper und Geist ist. Das heißt, in erster Linie müssen Körper und Bewusstsein des Menschen gerettet, gereinigt und umsorgt werden. Die Natur hat stets das “Unreine” aus der Seele verbannt. Der Körper wurde krank und quälte sich, das Bewusstsein wurde getrübt. Geist und Seele wurden gereinigt.

Alle modernen Heilmethoden leiten das “Unreine” aus dem Körper und dem Bewusstsein wieder zurück in die Seele, und dann können schon Geist und Seele den Verstand verlieren. Dazu tendiert die ganze westliche Welt. Das kann man bereits Apoka­lypse nennen.

In einem Film wird über den Haupthelden gesagt: “Dieser Mensch ist nicht verrückt, sein Bewusstsein ist rein und klar, aber seine Seele hat den Verstand verloren.”

Wenn der Körper des Menschen stirbt und sein Bewusstsein zerfällt, existieren die feineren Strukturen, die wir “Geist” und “Seele” des Menschen nennen, weiter. Ohne sie werden unsere Nachkommen nicht geboren, ohne sie gibt es für uns kein nächstes Leben. Wenn sich aber Geist und Seele trüben und zu zerfallen beginnen, dann hört das menschliche Geschlecht auf zu existie­ren. Je höher das von uns erreichte Niveau menschlicher Werte ist, umso stärker muss bei uns die Liebe zu Gott und umso grö­ßer das Streben zu ihm sein. Sonst beginnt die Abhängigkeit von menschlichen Werten allmählich sowohl unseren Geist als auch unsere Seele zu töten. Wenn wir das verstehen, werden wir und unsere Kinder glücklich leben. Wenn dem Kind von klein auf bei­gebracht wird, dass das Wichtigste im Leben die Liebe zu Gott und die Zunahme dieses Gefühls in unserer Seele sind, dass das wahre Glück im Menschen selbst und nicht äußerlich existiert, dass Fähigkeiten, Karriere, Intellekt, Wille und Wünsche niemals die Hauptsache sein können und im Vergleich zur Liebe nur se­kundär sind, dann werden wachsende Fähigkeiten und Intellekt unsere Nachkommen nicht gefährden.


Meine Tochter ist sieben Jahre alt. Sie hat seit ihrem zwei­ten Lebensjahr starken Haarausfall.


Ich werde sagen, was ich sehe, dann nenne ich die Parameter und interpretiere sie mit einfachen Worten. Der Kopf des Mäd­chens ist von einem Kreis umgeben. Feine unsichtbare Fäden ver­binden ihren Kopf mit einem dunklen Fleck ­das ist ihr künftiges Kind. Es ist kaum lebenstüchtig, d.h. der Haarausfall hängt mit dem Zustand ihrer künftigen Kinder zusammen. Außerdem hat sie Probleme mit dem Urogenitalsystem, besonders den Annexen. Unfruchtbarkeit ist zu 80% möglich. Es gibt drei Arten von Un­fruchtbarkeit:

1. Verwachsungen, d.h. organische Veränderungen, welche die Geburt von Kindern verhindern. Die Medizin ist in der Lage, das operativ zu beheben.

2. Hormonstörungen. Sie sind ernst zu nehmen, weil die Eier­stöcke nur für den Organismus der Mutter arbeiten und das Kind nicht ausgetragen wird. Sie treten bei hoher innerer Aggression auf. Dieses Problem ist nur in seltenen Fällen zu beheben.

3. Blockierung der Empfängnis auf Feldebene. Dieses Prob­lem lässt sich auf konventionelle Weise nicht beheben.

Bei dem Mädchen sind bereits alle drei Stufen aktiviert. Doch das betrifft bisher nur die feine Feldebene. Mit 10 bis 14 Jahren kann bei ihr eine Zyklusstörung auftreten oder die Regelblutung ausbleiben. Oder wenn sie Regelblutungen hat, dann werden sie sehr schmerzhaft verlaufen. Die Ärzte werden dann nach gewisser Zeit oben genannte Symptome, die zur Unfruchtbarkeit führen, feststellen. Die Parameter des Mädchens sind sehr schlecht. Die Abhängigkeit von Beziehungen ist siebenfach höher als der kriti­sche Wert, von Idealen ­neunfach. In drei früheren Leben wurde sie in der Art und Weise erzogen, dass Familienglück der absolute Wert ist. Die Idealisierung der Beziehungen zu anderen Menschen wurde unzulässig hoch. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es keine idealen Menschen gibt und nicht geben kann, ebenso wenig wie ideale Beziehungen. Liebe ohne Makel gibt es nicht, doch sie versuchte, die Liebe absolut rein und heilig zu machen. Und je stärker sie versuchte, eine solche Liebe zu finden und zu er­reichen, umso schmerzhafter war die Enttäuschung. Als sie ver­raten wurde, versuchte sie sich von dieser Liebe freizumachen, und sagte sich damit von der Liebe zu Gott los. In ihrem Charak­ter nahmen die Verachtung und Verurteilung der Menschen, die sie verraten und die Beziehungen zu ihr zerrissen hatten, ständig zu. Darin wurde sie durch ihre Erziehung, Weltanschauung und ihren Charakter noch bestärkt. Die Aggression war so stark und so tief eingedrungen, dass deshalb im vorletzten Leben ihre Kin­der starben. Im vorigen Leben hatte sie keine Kinder. In diesem Leben ist sie bereits seit ihrem zweiten Lebensjahr außerstande, eine Reinigung durch Streit, Verrat und Entweihung ihrer Ideale zu akzeptieren.

Es ist so, dass jedes Ereignis zuerst auf Feldebene stattfin­det, wobei es sich zwei­oder dreimal wiederholt. Je weniger der Mensch bereit ist, die Prüfung zu bestehen, umso stärker wird lange vor dem Ereignis selbst der Mechanismus zum Schutz der Seele künftiger Nachkommen aktiviert. Ein mächtiges Selbstver­nichtungsprogramm tötet nicht nur künftige Kinder, sondern auch uns selbst in künftigen Leben. Auf einer bestimmten Ebene ist die gesamte Menschheit vereint. Auf tieferer Ebene ist alles Leben­dige vereint. Und noch tiefliegender gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Lebendem und Unbelebtem, und dann auch kei­nen Unterschied zwischen Materie, Zeit und Raum. Ein starkes Selbstvernichtungsprogramm tötet somit anfangs den Menschen, schadet seinem Geist und seiner Seele, dringt dann in das folgende Leben ein, zerstört die Zukunft. Dann greift es auf künftige Kinder und Enkel über. Nach dem vierten Glied beginnt das Selbstver­nichtungsprogramm, sich auf die ganze Menschheit zu verlagern. Je tiefer und gefährlicher das Programm, umso stärker erfolgt gewöhnlich die Blockierung. Ich habe bereits erwähnt, dass das Selbstvernichtungsprogramm optimal mit Problemen im Bereich des Kopfes und der Genitalien zusammenwirkt ­einerseits blo­ckiert Haarausfall unterbewusste Aggression, andererseits bedeu­tet er eine starke Verletzung von Idealen, besonders bei Mädchen. Die Abhängigkeit von Idealen wird geringer, die Überlebenschan­cen nehmen zu. Was kann man in solchen Fällen tun? Wie kann man dem Kind helfen?

Wenn auch hier im Wesentlichen das persönliche Karma betroffen ist, so gibt es doch ähnliche Tendenzen im Charakter und inneren Zustand beider Eltern. Je umfassender die Eltern ihr Leben revidieren und für jede Aggression gegen die Liebe Ab­bitte leisten werden, umso besser wird sich allmählich das Mäd­chen fühlen. Indem sie jeden Streit, Betrug und Verrat demütig als Reinigung und als Rettung der Nachkommen akzeptieren und nicht nach Schuldigen suchen, können sie das Schicksal und den Charakter der Tochter ändern. Es ist wichtig zu begreifen: Wenn die Eltern nur darum beten, dass ihre Tochter gesund wird und ihr Haarausfall aufhört, können sie ihrem Kind großen Schaden zufügen. Wir wenden uns nicht an Gott, um mehr menschliche Werte zu erhalten, sondern um glücklich zu werden und unsere Hauptbestimmung zu erfüllen. Wenn wir dabei gesund werden und menschliche Werte zu uns zurückkehren, dann ist das nur se­kundär. Das darf man niemals vergessen.

Eine richtige Erziehung ist hier ebenfalls wichtig. Das Kind lässt es sich nicht anmerken, doch manchmal bleiben Äußerungen der Eltern fürs ganze Leben in seinem Gedächtnis haften und können große Bedeutung haben. Wenn periodisch daran erinnert wird, dass man Kränkungen nicht lange übel nehmen darf, man immer aufrichtig sein muss, man Liebe nicht fürchten muss und nicht im Innern verbergen darf, dann beginnt sich der Charakter des Kin­des allmählich zu ändern. Wenn erklärt wird, dass Krankheit und Leiden die Seele heilen, dann wird das Kind diese leichter ak­zeptieren. Wenn erläutert wird, dass Menschen, die uns gekränkt haben, unschuldig sind, dass uns Gott durch Demütigung alles Menschlichen Reinigung gewährt, verringert sich entsprechend die negative Einstellung zu den Menschen. Wenn dem Kind ge­lehrt wird, dass der Mensch zuerst Gott und Liebe, danach von Liebe erfüllte Seele, danach Geist und dann erst Körper ist, nimmt die Abhängigkeit von der Umwelt ab, und das Kind lernt, trotz aller Beschwerden glücklich zu sein.

Auch das Essen kann hierbei eine Rolle spielen. Je vielsei­tiger und schmackhafter die Mahlzeiten sind, umso stärker wird das Bewusstsein aktiviert und die Abhängigkeit von ihm verstärkt. Deshalb ist es für die Eltern und die Tochter sinnvoll, bis zum Ende der Pubertät des Kindes einfache Hausmannskost zu verzeh­ren und natürlich vor dem Essen zu beten. Übrigens sind auf feiner Feldebene sexuelles Verlangen und Esslust gleichgestellt, deshalb werden durch periodisches Fasten und Hungern nicht nur die Ein­geweide, sondern auch das Urogenitalsystem positiv beeinflusst, denn die menschlichen Werte gelangen über unseren Körper zu uns.


Mein Sohn (Mitja, 16 Jahre) hat morgens ständig Nasen­bluten. Die Ärzte können nichts finden. Können Sie sa­gen, worum es sich handelt?


Ursache von Nasenbluten ist gewöhnlich Selbstsucht. Wenn bei einem Kind die Nase blutet, ist das für es gleichbedeutend mit seinem baldigen Tod. Die Abhängigkeit von Fähigkeiten und Ide­alen nimmt ab. Das gelangt ins Unterbewusstsein, sein Verhalten und seine Beziehungen zu den Menschen werden weichherziger und toleranter. In diesem Fall wird ihm das Nasenbluten von dem Double und Schicksal seiner künftigen Frau “beschert”. Gegen­wärtig ist seine Abhängigkeit von Fähigkeiten 30 bis 40%. Ohne die Blutungen würde sie 400% betragen. In seinem Charakter ist allzu stark die Tendenz ausgeprägt, die Frau zu demütigen. Das ist für die Nachkommen gefährlich, deshalb wird dagegen eingeschritten. Wenn ein Mann meint, dass er der Frau überle­gen ist, dann ist er bereits krank. Je mehr er versucht, diese Linie zu verfolgen, umso schneller werden hypothetische Krankheiten Realität. Wenn die Eltern ihr Leben revidieren und dem Jüngling helfen, seinen Charakter zu ändern, hört das Nasenbluten auf. Und wenn in der Folge seine Selbstsucht im Familienleben und in an­deren Situationen gebrochen wird, werden ihm die richtige Weltanschauung und der geänderte Charakter helfen, Gesundheit und Leben zu bewahren.


Anfrage eines Arztes: In letzter Zeit musste ich feststel­len, dass ich die Krankheiten meiner Patienten überneh­me. Womit hängt das zusammen?


Hierfür gibt es mehrere Gründe. In letzter Zeit hat sich die Abhängigkeit der Menschheit vom Bewusstsein und von Idealen verstärkt. Das hängt mit dem technischen Fortschritt zusammen. In den letzten beiden Jahrzehnten wurde die Menschheit durch Satelliten und Fernsehen ein einheitlicher Organismus. Ethik ent­wickelt sich über Beziehungen, die Zahl der Kontakte zwischen den Menschen hat mehrfach zugenommen. Ethik vereint die Men­schen und veranlasst sie, Mitleid zu fühlen und einander zu helfen. Und das ist gut so. Doch es gibt überall eine Grenze, hinter der ein Gegeneffekt eintritt. Wenn ich einem Menschen, der gefallen ist, beim Aufstehen helfe, dann ist das Hilfe. Wenn ich ihn aber weiterhin stütze, nachdem er aufgestanden ist und selbst gehen kann, dann ist das für ihn bereits Demütigung und Verführung. Wenn junge Adler herangewachsen und flügge geworden sind, dann werden sie aus dem Nest geworfen. Einige kommen um, doch wenn noch länger gewartet wird, dann lernt keiner der Jungadler das Fliegen und alle sterben. Ohne Mitgefühl und Nächstenliebe ist der Mensch als solcher undenkbar, doch wenn dieses Mitgefühl zu tief eindringt, dann beginnt es, der Seele dessen, mit dem wir Mitgefühl haben, zu schaden, gleichsam als ob es die persönliche Verantwortung des Menschen vor Gott verdrängt.

Ein Patient erzählte mir vor kurzem einen interessanten Vor­fall. Er hat eine Freundin. Sie brauchte beim Umräumen Hilfe, doch er konnte nicht kommen und ihr dabei helfen. So räumte sie alles allein um, wonach ihr schlecht wurde. “Ich rief meine Freundin an”, erzählte er mir, “und sie sagte mir, dass sie sich verho­ben hätte und die Erste Hilfe rufen würde. Ich schämte mich sehr, obwohl ich mir keiner Schuld bewusst war. Ich wollte irgendwie Mitgefühl äußern und sagte am Telefon zu ihr:,Beruhige dich, wir leiden und sterben zusammen.” Nach einer halben Stunde war mein Kreuz so schmerzhaft verrenkt, dass mir die Augen tränten. Ich schleppte mich mühsam zu ihr nach Hause. Sie lag im Bett und sagte, dass der Arzt schon da gewesen wäre ­es sei Radiku­litis, d.h. sie hatte sich nicht verhoben. Ich begriff damals, dass es sich nicht um Radikulitis handelte, sondern ihre Verärgerung über mich diese Schmerzen verursacht hatten. Aber warum hatte es mich an der gleichen Stelle erwischt? Einige Stunden später waren meine Schmerzen ebenso unerträglich. Ich betete und be­kundete Reue, doch ohne Ergebnis. Dann erinnerte ich mich an den Satz, den ich am Telefon gesagt hatte, beschloss zu experi­mentieren und sagte laut:,Meine Liebe, verzeih, aber leiden und sterben werden wir getrennt, wie Gott es will. Gott entscheidet über Leben und Tod.” Nach zehn bis fünfzehn Minuten spürte ich Besserung, und nach einigen Stunden waren die Schmerzen voll­kommen verschwunden.”

Kommen wir zu den Ärzten zurück. Je mehr der Arzt von Ethik abhängig ist, umso mehr dringt sein Mitgefühl ins Innere und gefährdet seine Gesundheit. Daher muss der Arzt, um zu über­leben, oft seine Abhängigkeit von Idealen und Ethik verringern. Er wird überzeugter Materialist, raucht und trinkt und normalisiert damit seinen Zustand. Ein gutherziger Arzt ist der Liebe und Gott näher und kann Krankheiten nicht übernehmen. Ein gereizter, übelnehmerischer und unzufriedener Arzt hängt stärker von Geis­teswerten ab und kann schneller Krankheiten übernehmen. Solche Ärzte verfallen oft dem Alkohol oder verlieren vollkommen das Gefühl des Mitleids für die Patienten. Sie beginnen, den Kranken durch ihre Handlungen großen Schaden zuzufügen. Im einen wie im anderen Fall zwingt sie die Situation, den Umgang mit Patien­ten aufzugeben und den Beruf zu wechseln.

In Amerika berichtete man mir von einem Geistlichen, der Chirurg geworden war. Wenn er vor und während der Operation in Gedanken betete, war das Ergebnis viel besser als ohne Gebet, d.h. vom inneren Zustand des Chirurgen und sogar des Therapeu­ten, der Tabletten verordnet, hängt wesentlich die Besserung des Zustands des Kranken ab.

Ich erinnere mich, wie mich in einer Sprechstunde in New York ein junger Mann fragte:

“Ich will Arzt werden, sagen Sie, was mich daran hindert?”

“Nun, Sie haben den inneren Wunsch, unbedingt Patienten zu heilen und alle Krankheiten zu beseitigen, doch jeder Mensch hat eine persönliche Verantwortung für seine Krankheit.”

“Aber wie kann man dann Menschen heilen?”

“Zuerst muss man Folgendes begreifen: Kein Arzt hat jemals einen Menschen geheilt, heilt ihn oder wird ihn heilen. Der Arzt hilft nur dem Menschen, gesund zu werden. Die Art der Unterstüt­zung kann unterschiedlich sein. Die Genesung hängt aber immer von dem Menschen persönlich ab. Die Krankheit drängt uns zur richtigen Weltanschauung, zwingt uns, wenn wir das nicht frei­willig tun wollen, uns innerlich zu ändern und die Welt tiefer zu erkennen. Deshalb hängt die Genesung nicht in erster Linie von den Bemühungen des Arztes, sondern von der Bereitschaft des Patienten ab, sich zu ändern, andere Prioritäten zu setzen und zu fühlen, dass die wahre Rettung in der Vergrößerung der Liebe zu Gott und der Anreicherung dieser Liebe in der Seele besteht.


Wenn eine Mutter mit ihrem Kind mitfühlt und sich sorgt, kann sie seine Krankheit übernehmen. Sie sagen aber, dass Probleme des Kindes auch so auf die Mutter übergehen. Was ist also schlimm daran, um sein Kind be­sorgt zu sein und für es zu leiden?

Es gibt zwei Wege, seinen Kindern zu helfen. Der Erste be­steht darin, sich große Sorgen zu machen und jede Krankheit des Kindes zu fürchten, ihm bei geringsten Krankheitsanzeichen Me­dikamente zu geben. Dieser Weg führt zur Zerrüttung der Gesund­heit des Kindes und auch seines Charakters.

Der zweite Weg ist, die Gesundheit des Kindes auf natürliche Weise zu festigen. Es soll sich möglichst viel bewegen und in der Natur aufhalten, baden und herumtollen. Es muss richtig erzogen werden, so dass der Organismus selbst lernt, mit Unpässlichkeiten fertig zu werden. Wenn bei dem Kind eine Schicht unterbewusster Aggression zutage tritt und es krank wird, sind Gebete der Eltern und ihre Arbeit an sich selbst oft effektiver als alle Medikamen­te, obwohl die Rolle von Medikamenten nicht in Frage gestellt werden soll. Krankheit zwingt uns, gütiger zu werden und uns zu ändern. Wenn die Mutter dem Kind beibringt zu beten, wenn ihm etwas weh tut und wenn es krank ist, und sie ihm erklärt, dass der Körper leidet, wenn die Seele unrein wird, dann ist es später in ähnlichen Situationen eher bereit, sich zu ändern. Wenn die Mut­ter aber sehr besorgt ist und um ihr Kind Angst hat, dann über­nimmt sie nicht das innere “unreine” Karma, sondern die äußere Hülle. Der äußere Zustand des Kindes bessert sich, doch die Be­reitschaft, sich innerlich zu ändern, geht zurück. Ein solches Kind kann zum Egoisten mit schlechter Gesundheit werden.

Stellen Sie sich vor, ich sehe einen Stier, der sich auf mich stürzt und mich töten will. Ich gerate in Angst. Angst ist auf feiner Feldebene gleichbedeutend mit Aufgeben, Hass und Vernichtung dessen, was ich fürchte. Exakt so sieht das Energiefeld der Angst aus. Wenn sich die Angst an der Oberfläche in äußeren Emotionen offenbart, dann schadet das niemandem und zwingt mich nicht, aktiv zu werden. Wenn sich die Angst aber in die Tiefe verlagert, dann ist das bereits Aggression nicht nur dem Stier, sondern allem Lebenden und letztendlich Gott gegenüber. Die Angst gelangt ins Innere, wenn sie lange andauert und durch Erziehung, Weltan­schauung und Charakter noch verstärkt wird. So schlägt sie in ein Vernichtungsprogramm um und zieht Krankheiten und Unglück nach sich. Wenn ich mich um mein Kind ängstige, habe ich vor al­lem Angst um sein Schicksal. Ist das ständig der Fall, dann begin­ne ich, sowohl dem Schicksal des Kindes als auch ihm selbst zu schaden. Also helfe man ihm lieber. Die Kräfte, die für die Angst draufgehen, sollten besser für das Gebet verwendet werden.

Man kann mit eigenen Worten beten und darum bitten, dass das Kind die Liebe zu Gott bewahrt, wie gut oder schlecht es ihm auch gehen mag, dass kein menschliches Glück ihm die Liebe zu Gott blockiert, dass keine Beschwerden, Krankheiten und Un­glücksfälle die Liebe zu Gott schmälern, dass das Kind in allem Gott sieht und liebt, in allen Ereignissen den göttlichen Willen spürt, nicht nach Schuldigen sucht und innerlich die Welt und die Menschen so akzeptiert, wie sie sind.

Ich möchte von einer wichtigen Begebenheit in meiner Pra­xis berichten. Eine junge Frau bat mich um Hilfe.

“Ich bekomme mein Leben überhaupt nicht in Griff”, klagte sie. “Das Privatleben ist kaputt, mit der Arbeit klappt es nicht. Ich verhalte mich zu den Menschen nett und freundlich, aber man demütigt und kränkt mich, als ob ich eine Gemeinheit begangen hätte. Ich habe Ihre Bücher gelesen, an mir gearbeitet, doch nichts hat sich geändert. Können Sie mir helfen?”

“Sehr viele glauben, dass mein System wie eine Tablette hilft einnehmen und am nächsten Tag auf Erfolg hoffen. Wenn sich jedoch kein deutlicher Erfolg einstellt, sagen sie:,Das ist nichts für mich”, und winken ab. Ein weiterer Fehler: Viele sind bereit zu beten, zu fasten und zu hungern, doch sie wollen sich inner­lich und ihre Beziehung zu Nahestehenden und der Umwelt nicht ändern. Drittens: Wenn sie einmal ihre Vergangenheit durchge­gangen sind, glauben sie, dass sie ihre Haltung zu ihr vollkom­men geändert haben. Nach der Lektüre meiner Bücher haben Sie sicherlich erkannt, dass Sie unter verstärkter Selbstsucht leiden. Das heißt, dass man sich in seinem Verhalten ändern muss, dass man lernen muss, nachzugeben und sich unterzuordnen, mit Menschen übereinzukommen, auch wenn diese nicht Recht haben. Die Demütigung ist als von Gott gegebene Reinigung zu akzeptieren. Alle Misserfolge und Enttäuschungen im Leben sind nachträglich zu akzeptieren und Klagen über die Menschen und sich selbst sind fallen zu lassen. Doch Fähigkeiten und Intellekt sind nur die ers­te Schicht der Geisteswerte, ihnen liegt eine fei-nere Ebene zu­grunde, durch die wir Kontakt zur Zukunft haben ­Ideale, Ethik, Edelsinn, Ziele und Prinzipien. Es gibt noch tiefere, bedeutsamere Schichten, die wir über Sittlichkeit und Moral wahrnehmen. Alle diese menschlichen Werte beruhen auf der Liebe zum Nächsten und zur Umwelt. Und die Abhängigkeit von menschlichen Wer­ten beginnt dann, wenn wir das Menschliche im geliebten Men­schen mehr als das Göttliche lieben. Äußerlich zeigt sich das als Verstimmung und in Klagen über den geliebten Menschen. Auf­kommende Klagen zeugen davon, dass wir beginnen, von etwas abhängig zu werden. Deshalb ist es für die Gesundheit äußerst wichtig, nicht nur gegenwärtige, sondern auch frühere Klagen über den Nächsten vollständig zu bereinigen. Akzeptieren Sie also die Demütigung von Fähigkeiten und Intellekt sowie Ihrer Idea­le, Prinzipien und Liebe zu den Menschen als von Gott gegebene Reinigung.” Sie nickte zustimmend.

“Gut, ich habe verstanden. Ich denke, dass ich meine Selbst­sucht überwinden werde.”

Es verging ein Monat. Ich bereitete mich gerade auf eine Ver­anstaltung in St. Petersburg vor. Einige Stunden vor Beginn der Veranstaltung rief die Frau mich an. Ihre Stimme klang verängs­tigt und klagend.

“Wissen Sie, ich beginne zu erblinden”, teilte sie mit. “Jeden Tag wird es schlimmer.”

Ich betrachtete ihr Feld. Ihr Kind war in Lebensgefahr, sein Zustand war sehr ernst. Ihre Abhängigkeit von Fähigkeiten und Intellekt, d.h. die Selbstsucht, war beträchtlich zurückgegangen, somit hätte eigentlich alles in Ordnung sein müssen. Seltsam. Aus irgendeinem Grund hatte die Abhängigkeit von Beziehungen stark zugenommen. Und Eifersucht “schlägt” auf das Sehvermö­gen. Doch so oft ich das Feld betrachtet hatte, nie war das Thema Eifersucht aufgetaucht. Vielleicht war aus der Seele des Kindes eine neue Schicht hinzugekommen? Sehr seltsam. Ihr Stolz war in Eifersucht umgeschlagen. Und die negativen Folgen hatten sich dazu noch unglaublich schnell eingestellt.

“Derzeit kann ich mir das nicht erklären”, antwortete ich der Patientin. “Rufen Sie mich morgen wieder an.”

In meiner Seele herrschte völliges Chaos. Die Situation war kritisch. Ich musste zur Veranstaltung und den Menschen etwas erklären, musste mich dabei im seelischen Gleichgewicht befin­den, war aber mit einer Situation konfrontiert, die mich förmlich “zerriss”. In den verbleibenden zwei Stunden musste ich mich wieder fangen, mich maximal konzentrieren und dieses Problem lösen. Das gelang mir schließlich. Ich erkannte, was geschehen war. Die Frau hatte konkret an der Überwindung ihrer Selbstsucht, an ihrer erhöhten Abhängigkeit von Fähigkeiten, Intellekt und Wohlergehen gearbeitet. Was ich ihr über die übrigen Schichten, über Ideale und Verehrung des geliebten Menschen gesagt hatte, war ihr abstrakt und unwesentlich erschienen. Und so war Fol­gendes geschehen: Indem sich die Patientin das Ziel gestellt hatte, ihre Selbstsucht (die Orientierung auf Fähigkeiten und Intellekt) zu überwinden, hatte sie sich vollkommen darauf konzentriert und es erreicht. Doch ihre Abhängigkeit von menschlichen Werten hatte sich hierbei insgesamt nicht verringert.

Wenn die Hauptorientierung erhalten geblieben ist, kann bei Beseitigung einer Abhängigkeit eine andere auftreten. Die Fixie­rung auf Ideale bewirkt letztendlich eine Orientierung auf Fähig­keiten oder Beziehungen, d.h. sie macht den Menschen entweder stolz oder eifersüchtig. Und wenn früher ein Mensch mit hoher in­nerer Selbstsucht, d.h. mit erhöhter Orientierung auf Fähigkeiten, Intellekt und Karriere, seine Ausrichtung geändert hat und sein größtes Glück nicht mehr die Arbeit, sondern die Familie ist, verstärkt sich äußerlich die Abhängigkeit von Beziehungen ­er wird eifersüchtig und übelnehmerisch. Da aber innerlich die Orientie­rung nicht auf Beziehungen, sondern auf Fähigkeiten und Intellekt ausgerichtet ist, bleibt der Mensch gesund. Ein Leben kann der Mensch eifersüchtig sein, ein anderes ­stolz, doch auf die Ge­sundheit wirkt sich das wenig aus. Wenn aber die Orientierung auf menschliche Werte bei weitem stärker als üblich ist, dauert dieser Übergang nicht ein Leben, sondern 10 bis 20. Dann wird der Mensch, der sich noch nicht von der Selbstsucht zu lösen ver­mocht hat, von Eifersucht erfüllt, und er zieht sich eine schwere Erkrankung zu.

Meine Methode heilt nicht, sondern beschleunigt hundert­und tausendfach alle Prozesse, und wenn der Mensch richtig ori­entiert ist, erfolgt eine zügige Genesung. Bei einer falschen Welt­auffassung können mehr Probleme als zuvor auftreten. Das habe ich deutlich gesehen.

Als die Frau am nächsten Tag anrief, erklärte ich ihr:

“Sie haben versucht, Ihre Selbstsucht zu überwinden, dabei aber vergessen, dass ihr die Abhängigkeit von Idealen zugrunde liegt. Allen Ihren Orientierungen liegen der Wunsch, das Mensch­liche mehr als das Göttliche zu lieben, die Verehrung des gelieb­ten Menschen und die Abhängigkeit von ihm zugrunde. Reue beginnt damit, dass Sie sich an Gott wenden und um Vergebung dafür bitten, dass Ihre Seele von menschlichen Werten abhängig geworden ist und eine Reinigung durch den zeitweiligen Verlust dieser Werte nicht akzeptiert hat. Bitten Sie um Vergebung dafür, dass Sie diese Reinigung nicht akzeptiert und Gott Vorwürfe ge­macht haben, dass Sie mit anderen Menschen, der Umwelt, sich selbst, Ihrem Schicksal und höheren Mächten haderten, d.h. bei der Arbeit an sich selbst muss nicht mit dem letzten, sondern mit dem ersten Glied begonnen werden. Trennen Sie sich von allem Menschlichen in sich, von Ihrem zweiten, Ich”. Durchleben Sie das ganze Leben erneut und akzeptieren Sie jede Demütigung menschlicher Werte als Reinigung der Liebe zu Gott, als Reini­gung Ihres höchsten ewigen, Ich”. Versuchen Sie, so zu handeln, wie ich Ihnen gesagt habe.”

Wir vereinbarten, nach zwei, drei Tagen zu telefonieren. “In­teressant”, dachte ich in diesen Tagen, “praktisch beschäftige ich mich mit Philosophie, aber im Eilverfahren. Wenn mein Modell von der Welt richtig ist, wird die Frau gesund und erlangt ihr Seh­vermögen wieder; wenn ich ein falsches Bild von der Welt gege­ben habe, erblindet sie, und dafür trage ich die Verantwortung, höchstwahrscheinlich erblinde ich dann auch.

Es wäre gut, wenn nur ich erblinden würde und nicht auch meine Nachkommen betroffen wären. Eigentlich ist es ein ganz normaler Vorgang: Der Mensch betet und wendet sich an Gott, bittet um Vergebung, weil er andere gekränkt und verurteilt hat, versucht seine Selbstsucht zu überwinden, d.h. die ganze Prozedur verläuft nach klassischer christlicher Tradition. Und doch ist da eine kleine, unbedeutende Akzentverschiebung: Der Mensch er­hebt sich nicht über alles Menschliche in sich, sondern nur über ei­nen Teil davon. Aber die Folgen sind katastrophal. Jedoch erlaubt es das Zeitmaß, mit dem ich arbeite, künftige Fehler der Mensch­heit, auszubügeln”, zu analysieren und zu verhindern. Die Periode, in die die Menschheit eintritt, ist außerordentlich entscheidend, und jeder Fehler wird ihr teuer zu stehen kommen.”

Nach drei Tagen telefonierten wir miteinander. Ich erfuhr, dass das Sehvermögen der Frau wiederhergestellt und alles in Ordnung war. Das heißt, mein Modell war richtig, und nun hilft dieses Wissen, die Gesundheit und das Leben vieler anderer zu retten.

Ich werde oft gefragt, ob man meine Methode erlernen kann. Ich antworte, dass ich bisher selbst noch lerne und vieles nicht verstehe, dass andere, die so etwas versuchen, ihre Gesundheit und ihr Leben gefährden. Meine Methode ist nicht einfach das Sehen von Strukturen, sie ist in erster Linie das Verstehen und die Erklärung dessen, was ich gesehen habe.

Stellen Sie sich vor, man hat Sie aus dem 7. Stock gewor­fen und Ihnen für unterwegs eine Aufgabe gestellt. Wenn Sie die Aufgabe lösen, wird die Landung am Boden normal sein. Gelingt Ihnen das nicht, werden Sie bei der Landung Probleme haben. Es reicht nicht, nur die Feldstrukturen zu sehen. Wer erklärt, dass er ein Schüler von mir ist, blufft einfach nur des materiellen Vor­teils willen. Einige handeln noch simpler. Sie behaupten, dass sie nach der Lazarev-Methode arbeiten, und vertreiben gewissenlos Talismane, Heilwässerchen und - pulver usw. Es gibt viele Plagiate meiner Bücher, Nachahmungen meiner Methode.

Ein junger Mann erzählte mir, dass er einen “Spezialisten für Karma-Harmonisierung” aufgesucht und für die Sitzung 500 Dol­lar bezahlt hätte. Der hatte ihm mitgeteilt:

“Ich sage dir ganz offen, dass du in einem Jahr sterben wirst.” Und dann hatte er ihn weggeschickt.

Ich dachte, dass für soviel Geld die Prognose auch hätte bes­ser ausfallen können.

Nachdem ich meine Bücher geschrieben hatte, erschien sehr viel Literatur zum Thema Karma, und viele “Spezialisten für Kar­maverbesserung und - änderung” traten in Erscheinung. Sie kön­nen sie aufsuchen, zahlen für die Sitzung und die Auskunft, dass sich Ihr Karma wesentlich gebessert hat, und gehen dann zufrie­den weg. Hier muss mit aller Deutlichkeit gesagt werden: Ihr Kar­ma ­das ist Ihr Charakter, das sind Ihre äußeren und tiefsten Emo­tionen, das ist letztendlich Ihre Weltanschauung. Und wenn Sie sich nach dem Besuch bei einem solchen “Karma-Spezialisten” innerlich nicht geändert haben, dann war das einfach nur wegge­worfenes Geld. Das sind alles Fälschungen.

Ich möchte von einem Mann erzählen, mit dem ich den einzi­gen Versuch einer Zusammenarbeit und Unterweisung unternom­men habe.

“Nur dir ist es eigen, Abhängigkeiten zu sehen”, sagte er mir.

“Das heißt, bisher ist die Methode nicht wissenschaftlich belegt. Ich will versuchen, eine Methode zu entwickeln, um beispielswei­se Abhängigkeiten durch Zeichnungen zu testen. Was meinst du dazu?”

Ich zuckte mit den Schultern:

“Ich weiß nicht. Versuch es, vielleicht gelingt es. Solltest du eine erfolgreiche Methode entwickeln, geben wir ihr unsere Na­men.”

Warum auch nicht, dachte ich. In der Psychologie sind Test­verfahren entwickelt worden. Mir haben amerikanische Tests sehr gefallen. Ich erinnere mich, wie man mir in New York sagte:

“Zeichne ein Haus.” Und dann erklärte man mir: “Das Haus, das du gezeichnet hast, ist deine Haltung zur Religion. Wenn das Haus klein ist, hast du eine normale Haltung zu ihr, und ist das Haus sehr groß, bist du zu stark abhängig.”

Oder ein anderer Test: Stell dir vor, du bist im Wald. Bestim­me deinen Standort. Bist du mitten drin, am Waldrand oder auf einer Lichtung? Also, die Bäume ­das sind die Menschen, und dein Standort ­das ist die Haltung zu ihnen.

Warum also nicht auch ein System von Zeichnungen entwik­keln, mit dessen Hilfe man bei Kindern in jungen Jahren Abhän­gigkeiten feststellen kann, die von den Eltern dann durch Gebete beseitigt werden können. Die Kinder werden gesund und glück­lich. Das waren meine Gedanken.

Nach einigen Monaten traf ich mich mit meinem Kollegen und Schüler.

“Es ist gelungen”, sagte er mir. “Ich habe exakt bei Kindern anhand von Zeichnungen Abhängigkeiten festgestellt und vielen Eltern geholfen, diese durch Gebete zu beseitigen und den Zu­stand der Kinder zu verbessern.”

Er lächelte:

“Meine Heilmethode ist nicht schlechter als deine. Wir kön­nen jetzt gemeinsam Publikationen vorbereiten.”

“Weißt du”, sagte ich, “ich habe gerade begonnen, meine Haltung hierzu zu ändern. Es ist gut, die Abhängigkeit von etwas zu verringern. Das Schicksal kann sich bessern, eine Krankheit kann verschwinden, doch dann kann eine weitere, danach eine an­dere usw. auftreten. Ich fühle, hier ist eine Sackgasse. Ich versuche, voranzuschreiten und etwas Neues zu finden.”

“Aber die kranken Kinder werden doch gesund, wenn die El­tern wissen, wovon sie abhängig sind”, sagte er.

“Ja, sie werden gesund”, räumte ich ein.

“Na also, soll denn den Kindern nicht geholfen werden?”

“Du musst verstehen, der Arzt heilt das eine Organ, während das andere erkrankt”, begann ich zu erklären. “Früher verlagerte sich die Krankheit von einem Organ auf das andere im Verlauf von 10 bis 20 Jahren. Doch jetzt erfolgt das in einigen Monaten. Bei einer Frau werden Verwachsungen oder Eierstockzysten ope­rativ entfernt ­nach drei Monaten kommt sie zum Arzt und weist dasselbe Krankheitsbild auf, als ob sie überhaupt nicht operiert worden wäre. Es gibt eine Physiologie des Körpers, und es gibt eine Physiologie des Energiefelds. Der Körper ist ein einheitlicher Organismus, der insgesamt geheilt werden muss, und das Feld ist ein ebensolcher einheitlicher Organismus. Hier muss irgendwie eine Grundsatzentscheidung getroffen werden.”

“Aber es gibt schließlich Kardiologen und Urologen, und sie heilen Menschen. Darauf ist die gesamte moderne Medizin be­gründet.”

“Medizin ist eine Sache, außersinnliche Wahrnehmungen und Fähigkeiten ­eine andere.”

Offenbar gab er seine Test­und Heilversuche nicht auf. Um ihm gerecht zu werden, muss ich ehrlich zugeben, dass das Ge­spräch so nicht stattgefunden hat. Da gab es einzelne Sätze und Situationen, von denen der obenstehende Dialog, den ich erdacht habe, eine allgemeine Vorstellung gibt. Ich sagte ihm, dass es äu­ßerlich einfach erscheine, in die feinen Strukturen des Menschen einzudringen, doch es könnten nichtvorhersagbare Situationen entstehen. Hier sei es notwendig, das Feld direkt zu sehen und das Geschehen ständig gründlich zu analysieren. Meine Methode sei in erster Linie als System des eigenen Schutzes entstanden. Ohne ständige Kontrolle über sich und die eigenen Feldstrukturen kön­ne die Situation leicht eskalieren.

Er arbeitete allein weiter. Nach einem Jahr wurde bei ihm Lungenkrebs festgestellt. Seine Freunde bestanden darauf, dass er mich aufsuchte.

“Ich kenne meine Abhängigkeiten.”

Zwei Monate später starb er. Er arbeitete so, wie ein Arzt, der ein konkretes Organ behandelt. Doch während wir mit dem Kör­per pragmatisch umgehen können, ist dies für die Seele einfach nicht zulässig.

Ich sah erneut, wie verantwortungsvoll und gefährlich es ist, in die Tiefe der menschlichen Seele einzudringen. Deshalb bereite ich mich auch so lange vor, bevor ich ein Buch schreibe, vor allem wegen der erscheinenden Plagiate.

Unverarbeitete, nicht ausgewertete Informationen können für den Leser gefährlich sein. Deshalb wird jeder Text einer doppelten Redaktion unterzogen ­zuerst auf Informations­und Energiege­halt, und dann auf übliche Weise. Da kommt es zuweilen zu komi­schen Begebenheiten. Gestern saß ich mit einem Bekannten, der vor kurzem mein viertes Buch gelesen hatte, in der Sauna, und er lästerte:

“Selber isst du Fischschuppen nicht mit, aber von anderen verlangst du es.”

“Bin ich etwa verrückt, dass ich das verlange?”

“Aber du schreibst doch selbst im vierten Buch: Man soll Fisch mit Schuppen essen.”

Allmählich dämmerte mir, was Sache war. Fische ohne Schuppen ­das sind Stör, Neunauge und Aal. Fische mit Schup­pen - Hecht, Karpfen, Brasse. Ich hatte gemeint, dass man Fische essen solle, die Schuppen haben. Er lächelte:

“Nun, dann ist ja alles in Ordnung. Ich dachte schon, dass man die Schuppen mitessen soll.”

Einmal fragte mich eine Schwangere:

“Sie sagten, dass man im fünften Schwangerschaftsmonat kein Fleisch essen soll. Ich habe kein Fleisch gegessen, doch nun leide ich unter Eisenmangel.”

“Sie müssen verstehen”, sagte ich, “man darf nicht jeden Rat für unumstößlich halten. Bei Tierversuchen wurde festgestellt, dass die Nachkommenschaft kräftiger und lebensfähiger war, wenn das Tier zu Beginn der Trächtigkeit gehungert hat. Warum? Weil die Abhängigkeit von der Umwelt mit ihren Werten über den Körper verwirklicht wird. Wenn die äußeren Werte verringert werden, verstärken sich die inneren. Dasselbe findet auch beim Menschen statt.

Je mehr sich die Frau im fünften Monat von allen Proble­men fernhält, je weniger sie vom Essen abhängig ist, weil Fleisch und Delikatessen nämlich die weltliche Bindung verstärken, umso besser wirkt sich das auf sie und ihr Kind aus. Doch gleichzei­tig sind Intuition und Wunsch der Frau wichtiger als alle Regeln. Wenn während der Schwangerschaft der Wunsch besteht, Fleisch zu essen, dann bitte.” Den Patienten sage ich derzeit:

“Die Rangfolge der Prioritäten ist für Mann und Frau wie folgt: Für den Mann kommt zuerst die Liebe zu Gott, dann das Geistige, dann das Materielle; für die Frau ­zuerst die Liebe zu Gott, dann das Materielle, dann das Geistige, d.h. es muss Gleich­gewicht und Arbeitsteilung bestehen. Wenn der Mann klug redet, angespannt nachdenkt und Ethik für ihn über dem Materiellen steht, dann ist das noch nicht gefährlich. Aber wenn die Frau das­selbe tut, dann wird das Gleichgewicht stark gestört. Je mehr der Mann für Gedanken lebt, umso mehr muss die Frau für Gefüh­ le leben. Dann ist die Ehe auch harmonisch, und die Gesundheit, Karriere und das Schicksal des Manns werden normal sein. Wenn die Frau eine überzeugte Vegetarierin ist, dann kann das stark ihre Orientierung auf Ethik verstärken und zu großen Problemen des Manns führen. Das Essen darf nicht überbewertet werden, auch wenn es richtig ist, gewisse Regeln einzuhalten. Ich möchte für die Leser nochmals wiederholen: Jedes strenge, rationale Schema und jede durchdachte Regelung haben ihre Mängel. Wegweiser muss das Gefühl der Liebe in der Seele sein. Es sagt den richti­gen Wunsch und Gedanken voraus. Je stärker es in Ihrer Seele ist, umso exakter werden Ihre Gefühle und Gedanken die reale Situation widerspiegeln und Sie in die richtige Richtung führen.”


Was ist die Ursache von Netzhautablösung?

Ich werde von den Fällen aus meiner Praxis ausgehen. Am häufigsten handelt es um Aggression aus Eifersucht. Bei Frauen muss es beispielsweise nicht zu heftigen Hassausbrüchen und Vorwürfen gegenüber Männern kommen, obwohl schon jahre­lang Unzufriedenheit und Verärgerung vorliegen. Je verschlosse­ner und härter der Mensch ist, umso tiefer gelangt Aggression ins Unterbewusstsein und umso gefährlicher wird sie. Und wenn von den Eltern oder aus früheren Leben noch angestaute Unzufrieden­heit übertragen wird, dann kommt es früher oder später zu einem Ausbruch. Je härter der Charakter des Menschen und seine Reak­tion auf die unangenehme Situation sind, umso schwerer kann die Krankheit verlaufen. Das heißt, unser tiefliegender Charakter und der Charakter der Krankheit sind gleich. Ständige Unzufrieden­heit mit der ganzen Welt und dem eigenen Schicksal kann chroni­sche, schwere und unheilbare Krankheiten hervorrufen.

Wie lässt sich bestimmen, wie stark die Aggression gegen be­stimmte Menschen war? Die Antwort ist einfach: Wenn Sie urteil­ten, dass der Mensch ein hundertprozentiger Schurke oder Schuft ist, und Sie diese Einschätzung lange in sich getragen haben, dann war Ihre Aggression hundertprozentig. Wenn Sie sein Verhalten zu 20% rechtfertigen konnten, dann betrug Ihre Aggression 80%. Wenn Sie in allem den göttlichen Willen sehen, in jedem Men­schen Gott und dann erst das menschliche “Ich” lieben, wenn Sie die Umwelt und jeden Menschen wie Ihr eigenes Kind lieben, d.h. bestrafen und tadeln können, ohne dass dies der Liebe Abbruch tut, dann sind Ihr Ärger über einen Menschen, der Streit mit ihm und seine Bestrafung äußerlich. Die unterbewusste Aggression bleibt gleich null. Und Sie bewahren Ihre Gesundheit, wenn Sie alle Probleme lösen. Ehrliche Gefühle helfen, die Seele zu reini­gen. Hass, Klagen und Kränkungen dürfen nicht in der Seele ver­borgen werden. Jede Sekunde unseres Lebens gestalten wir durch unser eigenes Verhalten entweder als Aggression oder als Liebe. Einen Mittelweg gibt es nicht. Wenn wir uns genieren, Liebe zu zeigen und Barmherzigkeit walten zu lassen, dann beginnen wir, uns nicht von Liebe, sondern von Gewalt leiten zu lassen. Unser Verhalten wird sowohl äußerlich als auch innerlich aggressiv.

Es ist einfach zu wenig, Aggression zu vermeiden. Man muss seine Gefühle so erziehen, dass es innerlich nicht zu Aggression kommt. Dann betrachten wir jeden Menschen als Möglichkeit, unsere Liebe und Barmherzigkeit zu bekunden. Um es bildhaft auszudrücken: Unser ganzes Leben ist gleichsam ein Hometrai­ner, mit dem wir Punkte für die Liebe sammeln können. Und wenn wir versuchen, ihn für andere Zwecke zu verwenden, dann geht er kaputt. Hass und Kränkungen treten aus dem Hintergrund hervor und schlagen in ein Selbstvernichtungsprogramm um. Anfangs kann sich das in ständigen Kopfschmerzen, allgemeiner Schwä­che, Nasenbluten, Seh­und Hörstörungen, Nasenrachenraument­zündungen und Karies äußern. Dann dringt das Programm tief ein, und wenn es zum ersten Chakra gelangt, dann kann es ernstere Formen annehmen. Die Funktionsstörung geht dann in Organ­schäden über.

Wenn wir über das Verhalten eines anderen Menschen hart urteilen, wenn sich zur Eifersucht noch Verachtung gesellt, wenn im Charakter Hochmut und Härte vorliegen, dann erfolgt eine Blo­ckierung des Selbstvernichtungsprogramms sehr wahrscheinlich als Netzhautablösung, Blindheit oder als schwere Kopfverletzung.


Ich habe zwei Scheidungen und vier Jahre Alleinsein hin­ter mir. Hat es Sinn, die Beziehung zu einer der Frauen wieder aufzunehmen? Meine Vorwürfe sowohl gegenüber der ersten als auch der zweiten Frau habe ich zurückge­nommen.


Das hat Sinn, doch Sie haben Ihr Leben noch nicht vollstän­dig in Ordnung gebracht. Früher war die Abhängigkeit von Bezie­hungen drei­bis vierfach über dem kritischen Wert, von Idealen ebenfalls. Seit dieser Zeit sind Veränderungen eingetreten. Die Abhängigkeit von Beziehungen ist nun normal, d.h. sie beträgt 10 bis 20% des kritischen Werts, doch die Abhängigkeit von Idealen ist wie bisher mehrfach höher als der kritische Wert. Warum? Vor allem ist die Unzufriedenheit mit sich und dem Schicksal nicht beseitigt, d.h. Sie müssen nachträglich für Aggression gegen die Liebe in allen Formen, nicht nur gegenüber anderen, sondern auch sich selbst gegenüber, Abbitte leisten.

Außerdem. Die Vorwürfe haben Sie zwar zurückgenommen, doch die Weltanschauung hat sich nicht wesentlich geändert.

Sie leben wie früher für Ideale und nicht für die Liebe. Und wenn eine Frau sich nicht so verhält, wie Sie erwarten, kann ge­gen Ihren Willen Unzufriedenheit aufkommen. Versuchen Sie, Folgendes zu verstehen und zu fühlen:

Jeder Mensch, und besonders eine geliebte Frau, verhält sich zu Ihnen nicht so, wie Sie sich zu ihr verhalten, nicht so, wie Mo­ral und Sittlichkeit es fordern. Vor allem eine Frau verhält sich so wie von Gott bestimmt, da machen Vorwürfe und Kontrolle der Situation keinen Sinn. Je mehr “Unreines” in der Seele ist, umso stärker muss die von der Frau zugefügte Kränkung sein.

Je falscher Ihre Weltanschauung ist und je tiefer sie in Ihrem Charakter verwurzelt ist, umso härter werden die Versuche sein, Sie in Harmonie mit der Welt zu bringen. Je mehr Sie bereit sein werden, von vornherein jeden Schmerz zu akzeptieren, das Gefühl der Liebe zu wahren und nicht zu klagen, umso besser werden die Beziehungen zur Umwelt werden. Je mehr Sie darauf verzichten werden, die Situation zu kontrollieren, umso mehr wird sie sich verbessern. Lernen Sie, das zu lieben, was Ihnen nicht gefällt.

Ein anderer Mensch hat das Recht, anders als Sie zu sein, einen eigenen Charakter und ein eigenes Schicksal zu haben. Aggression wird durch falsche Weltanschauung hervorgerufen. Durchleben Sie mehrfach Ihr Leben erneut und betrachten Sie alle Ereignisse, die stattgefunden haben, aus anderer Sicht ­nicht aus menschlicher, sondern aus göttlicher Sicht. Dann wird sich auch die Zukunft ändern.


Ich bringe es einfach nicht fertig

1) von der Angst um mein Kind loszukommen;

2) mich vom Alleinsein zu befreien;

3) ausreichend Geld zu verdienen. Was ist die Ursache?


Oft entsteht Angst um das Kind, wenn wirklich etwas nicht in Ordnung ist, und eine Mutter spürt das. Mit dem Kind stimmt tatsächlich etwas nicht. Das Niveau der Selbstsucht ist gewal­tig. In vieler Hinsicht hängt das mit der Mutter, also mit Ihnen, zusammen. Ihre unterbewusste Aggression gegenüber Männern beträgt 340 Einheiten, die Orientierung auf Fähigkeiten ungefähr 350 Einheiten, d.h. sie ist 3,5fach über dem kritischen Wert. Die Abhängigkeit von Idealen ist ebenfalls erhöht. Als Sie durch De­mütigung, Kränkung und Misserfolge geheilt wurden, konnte Sie das nicht akzeptieren. Die angesammelte Aggression wurde an das Kind weitergegeben und hat sich in ihm als Selbstvernich­tungsprogramm aktiviert. Angst zerstört. Es ist besser, dem Kind zu helfen, indem Sie Ihre Haltung zum Leben und zu den Ereig­nissen bis zur Geburt und Empfängnis revidieren. Es ist hilfreich, wenn Sie versuchen, Ihren Charakter und Ihre Weltanschauung zu ändern, d.h. es kommt darauf an, nicht um das Kind Angst zu haben, sondern es zu retten.

Und was Ihr Alleinsein betrifft, ist Ihre unterbewusste Aggression 1,5fach höher als der für Männer gefährliche Wert. Wenn ein Mann mit Ihnen ständig zusammen wäre, könnte er erkranken oder sterben. Wäre er gutherzig, könnten Sie oder Ihr Kind erkran­ken und sterben. Deshalb sind Sie allein.

Der Geldmangel ist die Demütigung Ihrer Selbstsucht. Das reinigt Ihr Kind. Wenn Sie viel Geld verdienen würden, könnte es bei dem Kind oder bei Ihnen Probleme mit der Gesundheit geben. Wenn Sie sich ändern können, dann wird Ihnen und dem Kind die Möglichkeit gegeben, sowohl gesund zu sein als auch Geld zu besitzen.


Seit einigen Jahren habe ich Schmerzen im Rückgrat. Wie sieht die Diagnose aus? Was ist zu tun?


Rückgratschmerzen beruhen in der Regel auf heftigen Vor­würfen gegen einen nahen Menschen, sich selbst oder das Schick­sal. Wenn die Vorwürfe sehr groß sind, kann es zu Rückgratverkrümmung oder einem Bruch kommen, kann sich ein Buckel bilden. Besonders gefährlich ist es, mit seinem Schicksal zu ha­dern, so dass man für sich und die ganze Sippe beten muss, damit die Vorwürfe und die Unzufriedenheit mit sich, der Situation und dem Schicksal beseitigt werden. Ein nahestehender und gelieb­ter Mensch wurde uns vom Schicksal und von Gott gegeben, so dass heftige Vorwürfe gegen ihn gleichzeitig Vorwürfe gegen das Schicksal und gegen Gott sind. So können Sie im Gebet und bei Ihrer Reue darum bitten, Ihre Seele und die Seele der Nachkom­men von Klagen zu befreien, die Sie nicht nur gegen nahestehen­de Menschen, sondern damit auch gegen das Schicksal erhoben haben.


Was ist zu tun, wenn man von absoluter Gleichgültigkeit und Trägheit erfasst wurde? Wie kann man sich von Völ­lerei befreien?


Es klingt seltsam, doch alles, was Sie aufgeführt haben, ist ein Ergebnis von sehr guter Harmonie. Von Ihren Eltern wurden Ihnen erhöhte Abhängigkeit von Fähigkeiten, Intellekt und Idea­len und entsprechend unbändige Selbstsucht, größte Unzufrieden­heit mit der Umwelt und sich selbst vermittelt. Je mehr Sie Ihre Fähigkeiten entwickeln und die menschlichen Wünsche steigern, umso mehr erhöht sich das Niveau der Aggression und verstärkt sich gleichzeitig das Selbstvernichtungsprogramm. Durch Wün­sche werden wir an menschliche Werte gebunden. Diese Abhän­gigkeit wird durch Wunschlosigkeit und Trägheit verringert.

Völlerei hemmt das Selbstvernichtungsprogramm. Auf fei­ner Feldebene haben sexuelles Verlangen und Essen die gleiche Struktur, und wenn es an Liebe mangelt, dann kompensiert er­höhtes Streben nach Sex und Essen die gefährliche Lage.

Es ist vor allem sinnvoll, an der Weltanschauung und am Charakter zu arbeiten. Nachträglich müssen alle Misserfolge und negativen Ereignisse als Heilmittel akzeptiert werden. Man muss lernen, Zugeständnisse zu machen und sich unterzuordnen. Man sollte nicht nur beten, sondern sich auch mit autogenem Training beschäftigen und ständig wiederholen: “Ich kontrolliere nicht die Situation, alles geschieht nach höchstem Willen, ich verzichte da­rauf, die Situation zu kontrollieren. Herr, Dein Wille geschehe!” Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen kann man gebetsmühlenartig wiederholen: “Herr, ich sehe in al­lem Deinen Willen. Ich bedauere nichts, ich fürchte nichts. Ich akzeptiere alles als deine Gabe.”

Je mehr der Mensch Abstand gewinnen kann, umso leichter fällt es ihm, die starke Abhängigkeit von Fähigkeiten, Intellekt und Geisteswerten höchster Ebene zu überwinden. Das heißt, re­gelmäßige Übungen zur vollständigen körperlichen und geistigen

Lockerung sind sehr hilfreich. Gedankenanspannung ruft Mus­kelanspannung hervor. Deshalb schaffen Muskelentspannung, Massage, Wasserbehandlungen, Sauna, regelmäßige körperliche Übungen und Belastungen sowie Fasten eine günstige Grundlage, auf der es leichter fällt, seinen Charakter und seine Weltanschau­ung zu ändern. Wenn Sie sich physisch und geistig von allem gelöst haben, Ihr Leben wiederholt durchgegangen sind und die Aggression gegen die Liebe beseitigt haben, dann wird das Gebet effektiver und die Verlagerung des Schwerpunkts vom Menschli­chen auf das Göttliche erfolgt schneller und reibungsloser.


Ich bin 52 Jahre alt. Seit neun Jahren ziehen sich bei mir die Wechseljahre hin. Mein Nervensystem ist zerrüttet. Die Blutwerte gehen periodisch bis zu 65 BSG. Was emp­fehlen Sie?


Betrachten wir Ihren Zustand vor Beginn der Wechseljahre. Die unterbewusste Aggression gegen Männer betrug 220 bis 230 Einheiten. Es bestand eine erhöhte Abhängigkeit von Fähigkeiten, Intellekt und Idealen, d.h. Selbstsucht. Die verletzende Situation wurde abgelehnt.

Jetzt beträgt die unterbewusste Aggression 20 Einheiten. Die Abhängigkeit von Fähigkeiten, Intellekt und Idealen ist stark ge­sunken. Die Schlussfolgerung ist daher einfach. Die Wechseljahre sind der Zustand des Übergangs von der Reife ins Alter. Im Alter ist die Abhängigkeit von menschlichen Werten stark verringert, aber nicht durch äußere Umstände (Krankheiten, Verletzungen, Un­glück), sondern durch innere: Verringerung der Wünsche und der Bewusstseinstätigkeit, Einengung der Möglichkeiten. Weil dieser Prozess innerlich abläuft, wird Alter nicht als Krankheit und Un­glück empfunden. Der Prozess der Verringerung wird ebenso wie die Aufgabe des Menschlichen als Übergangsstufe vom Menschlichen zum Göttlichen empfunden. Je leichter sich der Mensch der Hegemonie des Göttlichen fügt und sie akzeptiert, umso langsa­mer und friedlicher erfolgt das Erlöschen des Menschlichen. Das Alter ist die Vorbereitung auf das nächste Leben. Und je mehr sich der Mensch aus eigenem Antrieb bemüht, das Menschliche in sich zu überwinden und sich davon zu befreien, umso weniger muss die Vorbereitung erzwungen werden.

Im Unterschied zum Alter wird der Übergang von einem Zustand in einen anderen ziemlich schmerzhaft empfunden. Je stär­ker der Mensch von menschlichen Werten abhängt und im Zusammenhang damit in der Seele Aggression angesammelt ist, umso schmerzhafter wird dieser Übergang sein. Das bedeutet: So wie ein kranker Mensch gesund wird, indem er seinen Charakter und seine Weltanschauung ändert, müssen auch Sie sich ändern.

Die Wechseljahre sind eine Situation, die ebenso wie Schmerz, Unannehmlichkeiten, Kränkung und Verrat verletzt. Je weniger wir Schmerz akzeptieren wollen, umso mehr wird uns zugefügt.

Und es gibt noch ein weiteres interessantes Moment. Wissen­schaftler haben eine aufschluss-reiche Untersuchung durchgeführt. Wie sich herausgestellt hat, setzen die Wech­seljahre der Frau nicht als allmählicher Prozess des Abklingens des endokrinen Systems ein. Vor den Wechseljahren arbeiten die Eierstöcke vielmehr mit maximaler Aktivität. Diese Tatsache wi­derspricht unserer bisherigen Vorstellung vom Alter.

Hieraus kann Folgendes geschlussfolgert werden:

Das Alter ist nicht die langsame Ansammlung genetischer Fehler und der allmähliche Abbau aller Reserven des Organismus. Es ist vielmehr die Blockierung der wachsenden Aktivität des Organismus und der damit verbundenen Abhängigkeit von allen menschlichen Werten. Das heißt, je gutherziger der Mensch ist, umso langsamer wird er altern. Je leichter der Mensch allen Stress überwindet (Stress ist die Trennung von menschlichen Werten), umso langsamer wird der Alterungsprozess verlaufen.

Somit ist eine Verjüngung des Organismus durch regelmäßi­ge Beseitigung der Abhängigkeit von all dem möglich, an dem wir hängen. Wir sind mit dieser Welt durch Bewusstsein, Beziehun­gen, Sprache, Atmen, Nahrung, sexuelle Nähe und Stoffwechsel als solchem verbunden.

Indem die Asketen regelmäßig danach strebten, sich nicht nur von äußeren, sondern auch von inneren Funktionen, nicht nur von Bindungen, sondern auch von direkten Wünschen und Gefühlen freizumachen, strebten sie nach Änderungen der Art, wie sie das Alter gewährt. Und wenn das Tempo der Abnahme der Abhän­gigkeit von allem Menschlichen das Tempo des Alterns übertraf, dann trat eine Verjüngung ein. Dieser Mechanismus arbeitet in je­dem von uns. Gewöhnlich ist dieser Prozess allzu kurz, weshalb wir die realen Änderungen nicht bemerken.


Meine Kopfschmerzen treten migräneartig auf. Was ist die Ursache?


Befreien Sie sich von Ihrer männerverachtenden Haltung.


Ich liebe meinen Mann, doch manchmal habe ich den Wunsch, mit einem anderen Mann intim zu sein. Muss ich dieses Gefühl bekämpfen?


Die Abhängigkeit von allen menschlichen Werten beginnt dann, wenn in dem geliebten Menschen das Menschliche das Göttliche verdrängt, d.h. wenn die Bedeutung der physischen Hülle des menschlichen “Ich” in dem geliebten Menschen vor­herrschend wird. Dann wird es unmöglich, die Demütigung des Menschlichen in dem, den wird lieben, oder in uns zu akzeptieren.

Da der Schwerpunkt auf das Menschliche verlagert wird, können wir seine Destabilisierung nicht akzeptieren, und es entsteht Ag­gression. Und dann verzichten wird entweder freiwillig auf gewis­se menschliche Werte oder wir werden dazu gezwungen.

Eine entstehende sexuelle Neigung zu einem anderen Mann verringert die permanente Orientierung auf den Ehemann und somit die Abhängigkeit von ihm und der Liebe zu ihm, d.h. in diesem Gefühl, oder vielmehr in seinem Aufkommen, steckt ein Schutzmechanismus, und deshalb darf es nicht unterdrückt wer­den. Das heißt im normalen Fall, je stärker Sie Ihren Mann lie­ben werden, umso stärker wird eine sexuelle Neigung zu anderen Männern entstehen.

Wenn dieses Gefühl unterdrückt wird, dann kann sich die un­terbewusste Aggression gegen den eigenen Mann verstärken, weil die Abhängigkeit zunimmt. Dies kann zu Krankheiten und großen Problemen des Mannes führen.

Deshalb darf die Zuneigung für andere Männer nicht unter­drückt werden. Doch sie soll auch nicht gefördert werden. Wenn diesem Gefühl intensiv nachgegangen wird, dann kann häufi­ ge Untreue zur Zerstörung der sich ständig formierenden feinen Geistesstrukturen führen, die im Umgang von zwei sich liebenden Menschen entstehen, und letztendlich die Familie selbst zerstö­ren. Im ersten Fall führt diese Verhaltenslinie zur Unterdrükkung des Göttlichen, im zweiten Fall zur Zerstörung des Menschlichen. Deshalb darf dieses Gefühl weder bekämpft, noch darf ihm Vor­schub geleistet werden. Doch die wesentliche Entscheidung die­ser Frage liegt woanders. Die Zuneigung für einen anderen Mann wird dadurch bestimmt, wie stark Sie innerlich von Ihrer Liebe zum Ehemann abhängig sind. Das heißt, je gutherziger Sie zu an­deren Menschen und natürlich zu Ihrem Mann sind, umso geringer ist diese Abhängigkeit. Je mehr Sie lernen, Ihren Mann mit allen seinen Mängeln zu lieben, ihm zu verzeihen und keine Vorwürfe zu machen, je mehr Sie sich ernsthaft bemühen, dass das Gefühl der Liebe in Ihrer Seele von nichts abhängig ist, umso geringer wird der Hang zu anderen Männern und umso harmonischer wird die Beziehung zum eigenen Mann sein.


Meine Mutter starb mit 58 Jahren an Krebs, mein Va­ter erschoss sich mit 35 Jahren. Alle Frauen unserer Sip­pe sterben an Krebs, die Männer kommen tragisch um. Mein Mann starb bei einem Autounfall. Ich habe eine Schilddrüsenerkrankung, bin 34 Jahre alt.


Früher hätte ich gesagt, dass auf Ihnen in fünfter Generati­on auf weiblicher Linie ein Fluch ruht. Heute sage ich, dass Sie in sich eine falsche Weltanschauung tragen, die von Ihrer Urur­großmutter herrührt. Diese falsche Weltanschauung wurde durch starke Aggression gegen die Liebe begründet. Sie kann durch eine Handlung oder einfach nur eine Willensäußerung des Verzichts auf Liebe hervorgerufen worden sein.

Was ist die Ursache solcher Programme und Flüche, die oft ganze Generationen zerstören? Der Mechanismus ist einfach. Unsere Möglichkeiten, anderen zu vergeben, nicht zu klagen und nicht zu verurteilen, sind in der Regel gering. Sie werden von un­serem Charakter, unserer Erziehung und Weltanschauung geprägt. Hieraus ergibt sich die Fähigkeit, beim Verlust menschlicher Wer­te den Schmerz zu ertragen und die Liebe zu bewahren. Wenn wir über menschliche Liebe in dem gleichen Maße verfügen, wie wir verzeihen und eine Situation akzeptieren können, sind wir gesund und glücklich, und ebenso unsere Nachkommen. Doch wenn das Gefühl der Liebe für den anderen Menschen vielfach stärker als unsere Möglichkeiten ist, dann müssen wir auch die göttliche Lie­be um ein Vielfaches vergrößern. Aber oft sind wir dazu nicht be­reit. Wir begreifen diese einfache Wahrheit einfach nicht. Je mehr menschliches Glück wir erfahren haben, umso mehr müssen wir davon verlieren und bereit sein, diesen Verlust zu jeder Zeit zu ak-

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